Bertrandt sorgt für Schocks

Der Entwicklungsdienstleister richtet sich weiter auf die E-Mobilität aus und investiert Millionen in besondere Prüftstände. "Harri" steht ebenfalls für den neuen Fokus

 
Foto: Betrandt AG
 

Ehningen. Der Entwicklungsdienstleister Bertrandt hat 3,5 Millionen Euro in neue Prüfstände investiert, die speziell für Komponenten aus dem Bereich der E-Mobilität ausgelegt sind. "Wir passen uns der Entwicklung an und bauen unser Leistungsspektrum diesbezüglich kontinuierlich aus", so Technikvorstand Hans-Gerd Claus.

Mit den Anlagen können Bauteile und Komponenten in drei Bereichen getestet werden: Zunächst auf drei "normalen" Prüfständen hinsichtliche Leistungen, thermischen Verhalten oder auch Lebensdauerprüfungen. Zweitens gibt es einen vollautomatischen Tauchprüfstand, in denen bis zu 400 Kilogramm schwere Bauteile ähnlich einer Fahrt im Regen oder durch Pfützen einer abrupte Abkühlung ausgesetzt sind. Noch herber wird dieser Schock in einer speziellen Kältekammer, in der Schwachstellen unter anderem bei Schweißverbindungen aufgezeigt werden können.

Mit den teils vollautomatischen Anlagen können aber nicht nur Bauteile geprüft werden, für die Kunden ergeben sich auch Zeitersparnisse: Dauern manuelle Prüfungen auf bestimmten Anlagen bis zu drei Wochen, so lassen sich die Prüfungen nun in bis zu vier Tagen beenden.

Den neuen Fokus von Bertrandt erkennt man übrigens noch in einer anderen, nicht näher bezifferten Investition: "Harri" nennt der Konzern eine Fahrzeugplattform, die komplett selbst entwickelt und aufgebaut wurde und alle Bereiche der autonomen und vernetzten E-Mobilität umfasst. Der Konzern will mit dieser Innovationsplattform zeigen, "dass wir Fahrzeuge komplett selbst entwickeln können". Welche Konsequenzen sich aus diesem Know-how ergeben, darauf ging man bei dem Konzern indes nicht näher ein.

Bertrand wurde 1974 als Entwicklungsdienstleister gegründet. Heute bietet der Konzern ein umfangreiches Portfolio an Leistungen für unterschiedliche Branchen. Die AG setzte im Geschäftsjahr 2018/2019 mit 13.600 Mitarbeitern rund 1,05 Milliarden Euro um. An dem Unternehmen sind unter anderem Porsche und der Abgasanlagenhersteller Friedrich Boysen beteiligt.

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