BBS: die Rettung ist gelungen

Der Felgenhersteller hat die letzten Hürden genommen und einen neuen Eigentümer. Die Insolvenzverwalter sind sicher: das Unternehmen ist zukunftsfähig

 
Foto: bbs
 

Schiltach. Nach dem in den vergangenen Wochen die Rettung der insolventen BBS noch mit einem Fragezeichen versehen war, meldete der Insolvenzverwalter Thomas Oberle, Partner der Kanzlei Schilling, Zutt & Anschütz, nun Vollzug: Zum 1. Juni hat die KW Automotive den Geschäftsbetrieb übernommen. Zuletzt stand die Zustimmung der Arbeitnehmer zu den Planungen noch aus.

Oberle: "Wir haben harte Monate mit unzähligen Gesprächen und Verhandlungen hinter uns. Auch wenn die Interessen von Arbeitnehmern und Investoren nicht vollständig deckungsgleich sind, ist es uns gemeinsam gelungen, mit dem Gesamtpaket aus Transfergesellschaft, Sozialplan und der Neuausrichtung für die Gesamtheit der Mitarbeiter sowie für die BBS als Unternehmen eine positive Lösung zu erreichen." Oberles Kollege Marc-Philippe Hornung ergänzt: "Wir sind davon überzeugt, dass die BBS in der neuen Konstellation zukunftsfähig aufgestellt ist."

Wobei damit nun klar ist, was sich abgezeichnet hat:

+ 162 der zuletzt 470 Mitarbeiter müssen gehen
+ die beiden Standorte Schiltach und Herbolzheim bleiben bestehen
+ BBS wird künftig stark in das Aftermarket-Geschäft einsteigen
+ der Vertrieb exklusiver Räder soll ein weiteres Standbein werden
+ die Erstausrüstung von Fahrzeugen prominenter Hersteller wird zurückgefahren – was ohnehin seid einigen Jahren eher unfreiwillig geschieht

Hinter der KW Automotive Group stehen Investoren, die im Bereich Tuningen und Rennsport sowie generell im Fahrzeugmarkt langjährige Erfahrung mitbringen. Wobei sich die Änderungen des Geschäftsmodells schon Monate vor der dritten Insolvenz abgezeichnet haben.

Die BBS hat ihre Wurzeln in der Gründung einer Tuningschmiede im Jahr 1970. Im Jahr 2007 rutschte die damalige AG spektakulär in die Pleite und wechselte in den Folgejahren mehrfach die Eigentümer. Die Produktion lief unterdessen ständig weiter: Die Alufelgen aus Schiltach gelten als technologisch und optisch top. Zuletzt schrieb das Unternehmen bei Umsätzen in Höhe von rund 90 Millionen Euro rote Zahlen.

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