Baselworld: die Zeit läuft ab

Die Uhrenmesse findet auch im Januar nicht statt – ebenso steht eine weitere große Messe auf der Kippe. Der Veranstalter MCH sucht nun nach neuen Formaten und kann wenigstens einen positiven Punkt vermelden

 
Foto: MCH-Group
 

Basel. Das Aus kam schleichend und setzt nun einen deutlichen Punkt: Die weltweit bekannte Uhrenmesse Baselworld findet auch im Januar 2021 nicht statt – dorthin war die eigentlich für dieses Frühjahr geplante Ausgabe Ausgabe aufgrund der Pandemie verschoben worden. Allerdings gab es hinter den Kulissen ohnehin Streit mit führenden Uhrenherstellern über die Ausrichtung der Messe, im April kündigten einige Luxusmarken sogar eine Art Gegenveranstaltung an.

Nun hat  der Veranstalter Messe Schweiz MCH nach eigenem Bekunden den Streit mit den Ausstellern über einbehaltene Vorauszahlungen beigelegt, Details wurden wie üblich nicht bekannt. Allerdings merkte MCH an, man sei bei den Verhandlungen "bis an die Grenzen des Möglichen" gegangen. Nun sei der Weg frei, um sich ganz auf die Zukunft zu konzentrieren und auszuloten, wie und in welcher Form es mit der Baselworld dann ab 2022 weitergehen könne.

Wobei die Uhrenmesse nicht die einziege Baustelle der MCH ist. Auch die bereits in der Herbst verlegte Kunstmesse Art Basel steht wohl auf der Kippe – immerhin bestehen bis Ende des Sommers weiterhin Verbote für Großveranstaltungen und die Galerien halten sich weiterhin mit Buchungen zurück. Um Kunstfreunden aber immerhin ein wenig Einblicke in das aktuelle Kunstgeschehen zu geben, hat MCH für Juni eine "virtuelle Messe" mit einzelnen Kunstkojen angekündigt.

Sorgen, die Messegesellschaft könnte aufgrund der Absagen und Umsatzeinbrüche in finanzielle Schieflage geraten, versucht man indes bei MCH zu zersteuen: Man sei finanziell gut ausgestattet und im Zusammenspiel mit Sparmaßnahmen können man bis ins kommende Jahr hinein durchhalten.

Übrigens: Die Absagen von Veranstaltungen aufgrund der Pandemie treffen nicht nur die Messegesellschaften. Auch auf die Dienstleister drumherum schlägt es massiv durch. Was das mit einem Unternehmen macht, darüber spricht econo-Redakteurin Anja Kalischke mit Mike Wutta. Der Co-Geschäftsführer der Trend Factory organisiert sonst unter anderem international Live-Events – mehr über seinen aktuellen Gemütszustand hören Sie hier.

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