Balluff will die Produktion ins Ausland verlagern

Dadurch fallen weltweit 400 Stellen weg – vor allem der Stammsitz in Neuhausen würde hart getroffen

 
Foto: oh
 

Neuhausen a.d.F. Der Automatisierungsspezialist Balluff streicht im Zuge der Corona-Krise 400 Arbeitsplätze. Dadurch sinkt die Zahl der Mitarbeiter im Konzern von 3600 auf 3200. Allein am Stammsitz Neuhausen sollen 240 Jobs wegfallen. Das gab das Unternehmen jetzt bekannt.

Die Produktion wird dann aus Deutschland abgezogen und nach Ungarn und China verlagert. Im Gegenzug soll Innovationskompetenz nach Neuhause wandern. Bis Ende 2021 soll der Umbau abgeschlossen, heißt es in einer Erklärung des Konzerns.

Damit reagiert Balluff auch auf die schlechte wirtschaftliche Lage. Bereits 2019 war der Umsatz nicht gewachsen, sondern um knapp vier Prozent auf 469 Millionen Euro zurückgegangen. Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres habe man erneut ein Minus eingespielt, diesmal um sieben Prozent. „Dem können wir nicht allein mit temporären Maßnahmen wie Kurzarbeit oder tariflichen Einigungen zur Arbeitsplatzsicherung begegnen“, sagt Konzernchefin Katrin Stegmaier-Hermle. „Deshalb müssen wir auf diese grundlegenden Veränderungen anders reagieren.“

Die Gewerkschaft IG Metall sieht es ein bisschen anders. „Die Leute sind schockiert“, sagt Monica Wüllner von der IG Metall. Für die Produktionsverlagerung habe man kein Verständnis. Man werde hart darum kämpfen, die Arbeitsplätze in Deutschland zu halten.

Wüllner ist sauer, wie die Geschäftsführung mit ihren Leute umspringt. „Den Menschen wird der Boden unter den Füßen weggezogen.“ Die Entscheidung sei über die Köpfe hinweg gefällt worden. Einen Dialog habe es nicht gegeben.

Bei der Bilanzvorstellung Mitte Juni hatte Chefin Stegmaier-Hermle zwar die Herausforderungen herausgearbeitet und die Verschiebung des Fokus auf neue Märkte angekündigt – Details wie den Arbeitsplatzabbau nannte sie indes nicht.

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