Balluff auf Rekordkurs

Der Auftragseingang bei dem Automatisierungsspezialisten steigt steil an – doch das vergangene Jahr war schlecht. Deshalb läuft der Konzernumbau weiter

 
Foto: Balluff
 

Neuhausen a.d.F. Das vergangene Jahr hat dem Automatisierungsspezialisten Balluff erneut einen Dämpfer verpasst: der Umsatz sank gegenüber dem Vorjahr um 13 Prozent auf 410 Millionen Euro. Bereits Ende 2019 ging die Kennziffer um 3,9 Prozent zurück. "Wir haben im vergangenen Jahr auf die konjunkturellen und strukturellen Veränderungen schnell und mutig reagiert", zeigt sich Geschäftsführer Frank Nonnemann überzeugt.

Kernstück dieser Reaktion ist der Abbau von weltweit 400 Arbeitsplätzen, 140 davon am Stammsitz in Neuhausen. Dieser wird im Zuge dieser Reaktion zudem zu einem Innovations- und Kompetenzzentrum für Sensorik sowie Software und Technologien rund um RFID und Internet of Things umstrukturiert – dafür wandern Teile der Produktion an die Standorte in Ungarn und China ab. Bis zum Ende des Jahres sollen die Maßnahmen abgeschlossen sein, die bei Bekanntgabe im vergangenen Jahr für Unruhe sorgten.

Parallel kündigte Balluff an, in der zweiten Jahreshälfte mit einer Investition im größeren Maßstab in Neuhausen zu beginnen. Details wurden noch nicht bekannt.

Davon abgesehen scheint sich der Konzern wieder zu berappeln: "Die Auftragslage verbesserte sich seit Ende des letzten Jahres spürbar. Im ersten Quartal 2021 verzeichnet Balluff sogar ein Plus von 17 Prozent im Auftragseingang verglichen mit dem Vorjahr. Damit ist die Auftragslage im ersten Quartal sogar noch deutlich besser, als im ersten Quartal des Rekordjahres 2018", wie das Unternehmen mitteilt. Was man bei Balluff am Ende des Jahres an Kennzahlen erwartet, sagt man indes nicht – dafür entwickeln sich die Märkte auch zu unterschiedlich: Während die positiven Impulse aus Asien und Nordamerika kommen, ist der für die Neuhausener eigentlich wichtige europäische Markt weiterhin im Pandemie-Modus.

Balluff wurde 1921 gegründet und ist heute nach eigener Aussage einer der führenden Anbieter von Lösungen für industrielle Automation. Das weltweit aufgestellte Familienunternehmen beschäftigt rund 3600 Mitarbeiter.

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