Traum vom Turm

"Es muss pulsieren!"


WSS-Geschäftsführer Winfried E. Schmid spürt die Aufbruchstimmung durch den Thyssen-Krupp-Testurm. Doch es braucht noch mehr

Die große Hoffnung, die ich mit dem Thyssen-Krupp-Testturm verbinde: Der Puls, der Herzschlag der Stadt, der ganzen Region wird spürbar! Dieses Pulsieren, das den Reiz eines Standortes für Unternehmer, Investoren, aber auch Bürger und gerade junge Menschen ausmacht.  

Die Voraussetzungen dafür sind durch den Bau des Turms bestens. Man spürt in Rottweil förmlich: Die allermeisten haben erkannt, welche Chancen sich für die Zukunft ergeben können. Es herrscht Aufbruchstimmung!

Diese Aufbruchstimmung wünsche ich mir noch stärker in der Region. Denn Rottweil ist kein Solitär, sondern ein – wichtiger – Bestandteil der Innovationsachse Stuttgart–Zürich. Mit dem Turm und dem Test- und Prüfzentrum von Daimler bei Immendingen sind an der Achse zwei innovative  Projekte angesiedelt, um welche die Region mindestens deutschlandweit beneidet wird.

Um die sich daraus zweifellos ergebenden Perspektiven nutzen zu können, bedarf es meiner Ansicht nach der Bereitschaft zur Verwirklichung zweier essenzieller Grundlagen:

1.) Wer profitieren will, der muss investieren. Infrastruktur, Innenstädte, Kompetenzzentren, attraktive Unternehmenssitze?… Bei den Unternehmern quer durch alle Branchen spüren wir als Berater diese Bereitschaft zur Investi­tion. In welchem Maße auf kommunaler und regionaler politischer Ebene dies der Fall ist, muss sich noch weisen.

Jetzt ist jedenfalls nicht die Zeit für Verzagtheit!

2.) Wir brauchen für die Innovationsachse eine Vision: Was bedeutet der Begriff schlussendlich? Und wo wollen wir in zehn Jahren stehen? Jeder Unternehmer befasst sich mit seinen Visionen. Wir bei WSS haben unsere in einem Büchlein, klein wie eine Streichholzschachtel, zusammengefasst. Eine Vision zum „Dabeihaben“, mit der man sich deshalb beschäftigt und die regelmäßig auf den Prüftstand kommt.

Natürlich muss man auch in eine solche Vision investieren. Sie zu erstellen, kostet Zeit und Geld.  Doch diese Investition sollten wir uns leisten. Die Zukunft unserer Region im ländlichen Raum muss es uns wert sein. Denn Turm und Teststrecke werden von Thyssen-Krupp und Daimler gebaut und gebraucht. Welchen Nutzen die Region von den Projekten haben könnte, darum müssen wir uns selbst kümmern.

Packen wir es in diesem Sinne an. Dann können Kommunen, Handel, Handwerk und Industrie im Schulterschluss Chancen erkennen, nutzen und am Ende das Pulsieren des Aufbruchs spüren.

Foto: Jigal Fichtner für econo

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