Zurück in die Zukunft

Der Arbeitgeberverband Südwesttextil schenkt einer Hochschule ein "Texoversum" – mit einer einzigartigen Textilfassade. Das Innere begleitet ein großer Anspruch

 
Foto: Allmann Sattler Wappner Architekten, Menges Scheffler Architekten, Jan Knippers Ingenieure (Visualisierung)
 

Reutlingen. Anhand der Visualisierung kann man sich das Vorhaben noch nicht so recht vorstellen, doch die Mitteilung des Arbeitgeberverbandes Südwesttextil lässt keinen Zweifel: Der Verband "spendet", wie es darin heißt, der Hochschule Reutlingen ein in doppelter Hinsicht ganz besonderes Gebäude mit dem Titel "Texoversum".

# Erstens aufgrund des Äußeren. Die drei Stuttgarter Professoren Markus Allmann, Achim Menges und Jan Knippers mit den dazugehörigen Büros Allmann Sattler Wappner Architekten, Menges Scheffler Architekten und Jan Knippers Ingeniere haben eine Fassade ersonnen, die in dieserm Form bislang einzigartig sein wird. Sie soll aus Carbonfasern entstehen, die bislang von Robotern nur für Tragwerkskonstruktionen wie bei einem Pavillion bei der Bundesgartenschau Heilbronn 2019 zum Einsatz kamen.

# Zweitens aufgrund des Inneren. Auf den 3000 Quadratmetern Fläche sollen Werkstätten, Labore, die  renommierte Textilsammlung, aber auch Think Tanks und Unterrichtsräume untergebracht werden. Das Leitmotiv sei dabei der Austausch der unterschiedlichsten Protagonisten, zu dem auch Trendscouts und Entwickler aus unterschiedlichsten Branchen von der Luft- und Raumfahrt bis zu Medizintechnik eingebunden werden sollen.

Oder wie es Hendrik Brumme, Präsident der Hochschule Reutlingen, ausdrückt: "Das 'Texoversum' ist eine innovationsfördernde Umgebung und bringt Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Ideen zusammen." Man wolle mit dem Konzept an Zeiten anknüpfen, als Reutlingen noch als "Oxford der Textilindustrie" galt.

Bodo Th. Bölzle verbindet als Präsident von Südwesttextil ähnlich große Ziele mit dem Neubau: "Ich wünsche mir das 'Texoversum' als eine hybride Zukunftswerkstatt, in der textiler Nachwuchs ausgebildet wird, neue Produkte und auch neue Unternehmen entstehen und Wirtschaft noch gezielter mit Wissenschaft zusammenkommt."

Eine Investitionssumme nannte der Verbandspräsident indes ebenso wenig wie einen detaillierten Zeitplan. Klar ist bislang nur eines: "Ab Herbst 2022" soll sich zeigen, ob der Neubau den beiden Ansprüchen gerecht werden kann.

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