Zeitenwende mit Rekordwerten

Die Messe Karlsruhe hat die bislang beste Bilanz vorgelegt – und muss jetzt alles neu denken. Chefin Britta Wirtz: "Es gibt kein zurück in Vor-Corona-Verhältnisse"

 
Foto: Messe Karlsruhe
 

Karlsruhe. Die Situation ist sureal – und steht doch für die neue Normalität: Bei der Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr präsentierte Gabriele Luczak-Schwarz als Erste Bürgermeisterin der Stadt Karlsruhe gleich vier neue Bestmarken der städtischen Tochtergesellschaft Messe Karlsruhe.

Das operative Ergebnis liegt mit 10,2 Millionen Euro erstmals jenseits der 10 Millionen Hürde (Vorjahr: 7,7 Millionen Euro). Der Gesamtumsatz stieg auf 38,7 Millionen Euro (Vorjahr: 32,9 Millionen), der Geschäftsbereich Messe brachte 27,7 Millionen Euro ein (Vorjahr: 23,8 Millionen) und der Geschäftsbereich Kongress und Messen kletterte auf 10,6 Millionen Euro (Vorjahr: 8,5 Millionen).

Für Britta Wirtz, Geschäftsführerin der Messegesellschaft, sind die Bestmarken der Erfolg der vergangenen Jahre: Man habe "den Aus- und Umbau des Portfolios hin zu werthaltigen Veranstaltungen" vorangetrieben, was sich nun auszahle. "Unsere Produkte werden am Markt akzeptiert", so ihr Fazit.

Dass 2019 dabei vor allem für den Kongressbereich aufgrund von Sanierungsmaßnahmen eine Herausforderung war und die Jahre 2019 und 2018 aufgrund des stärkeren Eigenmessegeschäfts im vergangenen Jahr nicht wirklich miteinander zu vergleichen sind – geschenkt.

Denn aufgrund von Corona ist bekanntlich auch für das Messegeschäft alles anders. Mit Blick auf das komplette Drumherum einer Messe vom Veranstaltungstechniker bis zum Caterer und Hotelier fordert Bürgermeisterin Luczak-Schwarz denn auch von Land und Bund "umgehend Konzepte und echte Perspektiven", damit Messen wieder möglich werden. "In der aktuellen Situation können Messen und Kongresse ein Motor für das Wiederanspringen der Wirtschaft sein", so Luczak-Schwarz.

Und Messechefin Wirtz betont, man kämpfe im Schulterschluss mit allen Messeplätzen im Land "für zeitnahe Planungssicherheit".

Zeitgleich würde aber auch das "gesamte Geschäftsmodell" überdacht, so Wirtz: "Es wird kein Zurück zu Vor-Corona-Verhältnissen geben". In Karlsruhe würden deshalb digitale Formate entwickelt, die "das Vor-Ort-Erlebnis flankieren, ergänzen oder auch mit Abstand erlebbar machen. Diese Formate treffen jetzt auf Akzeptanz am Markt, die es vorher nicht gegeben hat", so die Messechefin.

Teilen auf

Das könnte Sie auch interessieren