Weber-Haus mit Rekordjahr

Der Fertighaushersteller erreicht erstmals die Umsatzmarke von 280 Millionen Euro – eine andere Zahl sinkt dagegen. Parallel werden Millionen in eine einzigartige Roboteranlage investiert

 
Foto: WeberHaus
 

Rheinau-Linx. Der Fertighaushersteller Weber-Haus hat erstmals beim Umsatz die Marke von 280 Millionen Euro erreicht. Dies sei ein "historisch guter Umsatz aus schlussfakturierten Bauvorhaben", wie das Unternehmen mitteilt. "Das vergangene Jahr war ungewöhnlich und herausfordernd. Trotz der Covid-19 Pandemie und deren Auswirkungen haben wir das beste Verkaufsjahr seit Bestehen des Unternehmens erzielt. Unsere Leistung konnten wir ebenfalls trotz der Widrigkeiten hochfahren. Damit ist das zurückliegende Jubiläumsjahr das erfolgreichste Jahr in der Firmengeschichte", so die geschäftsführende Gesellschafterin Heidi Weber-Mühleck.

Auffallend ist bei Weber-Haus: Während der Umsatz gesteigert werden kann, nimmt die Zahl der gebauten Objekte ab. Währen die erste Kennzahl beispielsweise im Jahr 2016 noch bei 240 Millionen Euro lag und in 2018 die Marke von 258 Millionen erreicht wurden, lag die Zahl der realisierten Objekte im Jahr 2015 noch bei 765 und 2017 bei 745. Für das Jahr 2020 wird deren Zahl mit "über 700" angegeben, die man übergeben habe.

Das spricht dafür, dass die vor Jahren eingeleitete Strategie, neben hochwertigen Einfamilienhäusern auch in das Geschäft mit größeren Wohnobjekten und Gewerbebauten einzusteigen, erfolgreich war.

Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen zugleich einen wichtigen Investitionszyklus gestartet: Von den 10,4 Millionen Euro, die insgesamt im vergangenen Jahr unter anderem in eine exklusive Muster-Villa in der unternehmenseigenen Erlebniswelt "World of Living" investiert wurden, floß eine nicht genannte Summe in den Ausbau der Produktion: Durch eine 2000 Quadratmeter große Erweiterung am Stammsitz in Rheinau-Linx wurde Platz für neue Roboteranlagen geschaffen – in vier Abschnitten werden die Anlagen zur Automatisierung der Produktion realisiert. Insgesamt werden alleine dafür zehn Millionen Euro investiert.

Zunächst arbeitet dort nun seit vergangenem Jahr ein Roboter an der Riegelwerk-Station und legt Hölzer in die Rahmen ein. Mitte das laufenden Jahres wird dann ein weiterer Roboter installiert, der automatisch bereits zugesägte Holzplatten erkennt und an den richtigen Stellen in die Decken- und Wandteile einlegt, ein zusätzlicher Roboter übernimmt die Befestigung. "Diese Fertigungsanlage ist die erste Anlage weltweit, die durchgängig mit Robotik automatisiert wird", sagt Jörg Groß, Leiter der Projektabteilung beim Automatisierungsspezialisten Weinmann.

Gerd Manßhardt, technischer Geschäftsführer bei Weber-Haus, ordnet die Anlage so ein: "Mit diesem Technologie-Vorsprung wappnen wir uns für die Zukunft und erhöhen die Präzision sowie Perfektion jedes Wand- und Deckenelements."

Man kann es auch so sehen: Durch die innovative Anlage kann Weber-Haus einen Flaschenhals weiten, der bislang den Verkauf ausbremste – die durch fehlende Fachkräfte limitierte Produktion.

Wobei Chefin Weber-Mühleck im laufenden Jahr neben den Fachkräften und der anhaltenden Pandemie noch eine ganz andere Herausforderung beschreibt: "Der seit Jahresbeginn starke Anstieg der Holzpreise, der unter anderem mit dem erhöhten Export in die USA zu erklären ist. Weber-Haus rechnet in verschiedenen Bereichen mit zunehmenden Lieferschwierigkeiten." Gleichzeitig habe man "viele Vorkehrungen getroffen", um die bestellten Häuser wie geplant bauen zu können.

Weber-Haus wurde 1960 von Hans Weber als Zimmerei gegründet und zählt heute zu den führenden Herstellern im Fertighausbereich. An den beiden Standorten Rheinau und Wenden-Hünsborn sind gut 1280 Mitarbeiter beschäftigt.

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