Tram wird zum Güterwagen

Ein Verbundprojekt will in Karlsruhe das Schienennetz zusätzlich für die Logistik der "letzten Meile" nutzen – und dafür eine alte Straßenbahn umbauen

 
 

Karlsruhe. Bei dem Verbundprojekt "LogIKTram" wollen das KIT, die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) und das FZI Forschungszentrum Informatik in den kommenden drei Jahren erste Lösungen für eine Einbindung der vorhandenen Straßenbahnschienen in Karlsruhe und dem Umland zur Lieferung von Paketen und Co. erarbeiten. "Die vorhandene Infrastruktur bietet optimale Voraussetzungen, um neue Formen des Gütertransports zu entwicklen und in der Praxis zu erproben", so Ascan Egerer, technischer Geschäftsführer der AVG. Das Bundeswirtschaftsministerium fördert das Projekt mit 2,75 Millionen Euro.

Das Ziel ist es, für die sogenannte "letzte Meile" zwischen den Logistikzentren und den Empfängern in den Innenstädten an die Schiene anzubinden. Bislang laufe der Güterverkehr auf der Schiene hauptsächlich zwischen den großen Güterterminals oder von und zu den Seehäfen, erläutert Michael Frey, stellvertretender Institutsleiter am Institut für Fahrzeugsystemtechnik der KIT. In Richtung der Empfänger in den Innenstädten sind hingegen zumeist kleine Lieferfahrzeuge unterwegs – mit den entsprechenden Auswirkungen.

Im Rahmen des Verbundprojekts sollen dafür neue Lösungen gefunden werden. So wird eine ältere Straßenbahn umgebaut, um ein erstes Demonstrationsprojekt zu bekommen: die Forscher wollen per Tram Güter und Waren gleichzeitig transportieren, um die Fahrpläne optimal nutzen zu können. An den Stationen sollen dann automatisch genormte Transportbehälter ein- und ausgeladen werden. Aus den Behältern heraus erfolgt dann die Verteilung zum Endkunden.

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