Testo übertrifft die Erwartungen

Der Technologiekonzern wächst im vergangenen Jahr – dank der Pandemie. Für die Mitarbeiter führte das zu einem erfreulichen Ergebnis

 
Foto: Testo
 

Titisee-Neustadt. "Wir haben auch diesen Sturm gut überstanden", bilanziert Testo-Vorstandschef Burkart Knospe knapp das vergangene Jahr. Und weiter: "Das hat sicher etwas mit richtigen Entscheidungen zu tun. Insbesondere aber hat es damit zu tun, dass unsere Mitarbeiter in diesen schwierigen Zeiten einen richtig guten Job gemacht haben. Das macht mich glücklich, stolz und dankbar."

Die Zahlen hinter dieser Einschätzung von Knospe können sich tatsächlich sehen lassen: Der Umsatz stieg im vergangenen Jahr um 3,5 Prozent auf 352 Millionen Euro. Zudem verlief "das zweite Halbjahr besser als erwartet, was dazu führt, dass Umsatz und Ergebnis aus dem Vorjahr leicht übertroffen wurden". Konkreter wurde Knospe nicht, er sagt nur: man habe "angemessen" verdient.

Der Grund für den Erfolg hat hauptsächlich direkt mit der Pandemie zu tun: Vor allem die Wärmebildkameras und Infrarotmessgeräte des Konzerns waren gefragt. Weltweit kommen diese laut Knospe zur Fieber-Detektion zum Einsatz. Vor allem in der zweiten Jahreshälfte gingen bei Testo viele Großaufträge ein und es mussten Sonderschichten eingeführt werden.

Aber auch außerhalb dieses Sondereffekts hat Testo Erfolge verbucht. Zum zweiten Mal in Folge hat der Geschäftsbereich Solutions laut Knospe den Umsatz um 50 Prozent ausgebaut. Das hängt unter anderem mit einem nicht näher ausgeführten Deal der Testo-Tochter in Belgien mit einer "internationalen Lebensmittelkette" zusammen.

Unabhängig von diesen Erfolgen hat aber auch Testo mit den Auswirkungen der Pandemie zu kämpfen, was zu "vielfältigen Maßnahmen" führte, um die Kosten gering zu halten. So wurde auch das in Titisee-Neustadt geplante Hotelprojekt zunächst auf Eis gelegt – und die Modalitäten ändern sich: So soll das Gebäude auch für Touristen geöffnet werden. Und man sucht nach einem Co-Investoren, um das auf 32 Millionen Euro geschätzte Vorhaben zu realisieren. Einen Zeitplan gibt es indes nicht, eigentlich sollte im vergangenen Jahr bereits Spatenstich sein.

Auch in den einzelnen Regionen entwickelte sich das Geschäft unterschiedlich: Während Testo in Europa "mit einem erfreulichen Plus abschloss", wuchs man im asiatischen Markt leicht – während der Konzern im wichtigen Markt USA einen Verlust verbuchen musste.

Übrigens: Testo-Chef Knospe belässt es nicht bei den eingangs erwähnten sprichwörtlichen warmen Worten für die Mitarbeiter. Denn der Konzern hatte teilweise Kurzarbeit eingeführt, was zu finanziellen Einbußen geführt hat – allerdings glich Teste Ende des Jahres diese Einbußen mittels einer Prämie wieder aus. Da sich das Ergebnis besser als erwartet entwickelt hat, wurde das möglich.

Testo wurde 1957 gegründet und gilt mit aktuell rund 3200 Mitarbeitern heute nach eigenen Angaben als weltweit führend im Bereich portabler und stationärer Messlösungen. Das Unternehmen investiert pro Jahr rund zehn Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung.

Teilen auf

Das könnte Sie auch interessieren