Stihl: Strategie geht auf

Der Kleingerätehersteller wächst zweistellig und produziert sogar am Sonntag – und das noch weitere Monat lang. Der Grund hat mit einer Entscheidung von Chef Bertram Kandziora zu tun

 
Foto: Stihl
 

Waiblingen. Im März hat Stihl-Chef Betram Kandziora eine weitreichende Entscheidung getroffen: Während landauf, landab die Produktionen aufgrund der ersten Welle der Pandemie heruntergefahren wurden, ging es bei dem Hersteller von Motorsägen und anderen Kleingeräten beinahe nahtlos weiter, denn man füllte die Lagerbestände auf: "Tatsächlich waren wir, als die Nachfrage ab Mai Monat für Monat überraschend stark um über 30 Prozent nach oben schoss, weitgehend lieferfähig. Das hat nicht jeder Wettbewerber so hinbekommen", sagte Kandziora im Interview mit dem "Handelsblatt".

Damit profitierte das Unternehmen wie die Branche von verstärkten Aktivitäten der Menschen rund ums eigene Haus und den Garten. Das wiederum trägt einen wichtigen Teil zum neuen Umsatzrekord bei, den der Stihl-Chef ankündigte: "Wir werden erstmals über vier Milliarden Euro erzielen." Bereits im November habe man die Marke übersprungen. Mehr noch: "Wir werden 2020 erstmals seit neun Jahren zweistellig beim Umsatz zulegen."

Aufgrund des Erfolgs wird bei dem Familienunternehmen aktuell auch sonntags gearbeitet. Und das wird auch noch eine Weile so bleiben: Kandziora kündigte in dem Interview an, selbst bei einem möglichen Rückgang der Nachfrage im Verlauf des Jahres wolle man "auf höchstem Niveau weiterproduzieren und auch Sonntagsschichten fahren". Schließlich müsse man nach der großen Nachfrage der vergangenen Monate die Lager wieder auffüllen – auch um für den nächsten Boom gewappnet zu sein. Dafür wird parallel investiert, 350 Millionen Euro sollen es allein im laufenden Jahr sein.

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