Schweizer und das Aber

Der Leiterplattenhersteller punktet wieder bei den Kunden – Finanzchef Marc Bunz sieht dennoch Risiken. Richten muss es das neue Werk

 
Foto: Schweizer Electronic
 

Schramberg. Auf den ersten Blick schaut es gut aus: Die Schweizer Electronic (SEAG) erholt sich, hat den Auftragseingang beim Vergleich des ersten Quartals des laufenden Jahres mit dem Vorjahreszeitraum sogar nahezu auf 44,2 Millionen Euro verdoppelt. Die seit Oktober laufende Konjunkturerholung sei ungebrochen, heißt es von Seiten der Schramberger. Der Umsatz hat sich im Vergleichszeitraum um 6,9 Prozent auf 29,3 Millionen Euro erhöht.

Dem hinkt das Bruttoergebnis allerdings hinterher: Das weist Endes des Quartals ein Minus in Höhe von gut einer Million Euro aus – am Ende des Vorjahreszeitraums stand noch ein Plus von zwei Millionen in den Büchern. Ohne die Investitionen in China hätte das Ergebnis bei 2,9 Millionen Euro gelegen, ein Plus um zwei Millionen gegenüber dem Vorjahresquartal. Der "entscheidende" Faktor für dieses rechnerische Plus: Die Kostensenkungsmaßnahmen am Stammsitz in Schramberg.

Die "gestiegenen Aufbaukosten des Werks in China" in Höhe von 3,3 Millionen Euro nimmt man in Kauf. Bekanntlich hat die SEAG dort eine neue Produktionsstätte in Betrieb genommen, die aktuell unter anderem noch Zertifzierungen durchlaufen muss. Das Warum für diese Ausgaben ordnet Finanzvorstand Marc Bunz so ein: "Die Knappheit elektronischer Komponenten begrenzt das Umsatzwachstum unserer Kunden und somit auch das Wachstumspotenzial unserer Leiterplattenerlöse." Zudem stiegen die Beschaffungskosten für Leiterplatten- und Rohmaterialien. Bunz weiter: "Wir rechnen damit, dass sich diese Situation auch in den nächsten Quartalen nicht verbessert, sondern eher noch weiter steigende Rohmaterialpreise zu erwarten sind."

Deshalb arbeite das Management "intensiv daran, die negativen Einflussfaktoren durch Gegensteuerungsmaßnahmen zu minimieren". Vor diesem Hintergrund hält die SEAG an der Prognose für eine Umsatzsteigerung für das laufende Jahr zwischen 20 und 30 Prozent fest.

Wobei dem Werk in China dabei eine entscheidende Rolle zukommt: Durch die Ertüchtigung soll es Aufträge bearbeiten können, "die eine bessere Ergebnismarge versprechen".

Die Schweizer Electronic geht zurück auf die Gründung eines Zulieferers für die Uhrenindustrie im Jahr 1849. Heute gehört die Gruppe zu den führenden Herstellern von anspruchvollen Leiterplatten und zu den wenigen noch in Deutschland angesiedelten Unternehmen der Branche.

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