Schwarzwaldmilch: Alles wieder echt

Der Butter-Betrug hat der Bilanz nur kurzfristig geschadet. 2010 hat die Freiburger Molkerei wieder ein Umsatz-Plus von 15 Prozent erzielt.

 
Foto: Michael Bode
 

Freiburg. Verbraucher vergessen schnell. Diesen Binsenweisheit ist die Lehre aus der Bilanz der Schwarzwaldmilch. Die Milchgenossenschaft aus Südbaden hatte 2010, damals noch unter dem Namen Breisgaumilch, mit einem Butter-Betrug Schlagzeilen gemacht. Das hat die Bilanz nur kurzfristig belastet.

Rückblick: Vor gut einem Jahr war die Butter der damaligen Breisgaumilch ein Aufreger. Grund war die Enthüllung, dass die Milch für die Butter aus dem Allgäu kam, wo das Produkt auch hergestellt wurde. Auch weitere Spezialitäten der Marke waren betroffen. Diesen Fehler hat das Unternehmen längst korrigiert, etwa durch den Kauf einer eigenen Buttermaschine. Zudem wurde der verbrannte Firmenname aufgegeben und in Schwarzwaldmilch verändert. Praktischerweise gehörte dieser bereits dem Haus. Denn zu der Milchgenossenschaft gehört neben der Zentrale in Freiburg auch ein Betrieb in Offenburg. Und der heißt schon lange Schwarzwaldmilch.

Damit sind wir in der Gegenwart. Da beträgt der Umsatz 173,2 Millionen Euro. 2009 waren es noch 150,7 Millionen Euro. Die Molkerei hat also ein Plus von fast 15 Prozent erwirtschaftet. Und das trotz des Milchskandals, der laut Geschäftsführer Karl Laible etwa fünf Millionen Euro Umsatz gekostet habe.

Das gestiegene Geschäftsvolumen liegt zum einen an den höheren Preisen. Die Schwarzwaldmilch hat ihren Milchbauern deutlich mehr Cent pro Kilo Milch gezahlt. Zum Jahresende lag der Auszahlungspreis mit 35 Cent um fünf Cent über dem Vorjahr. Im Juli betrug die Spanne sogar mal neun Cent.

Doch auch der Absatz ist gestiegen. Besonders im Offenburger Werk, wo Milchpulver und Produkte für die Lebensmittelindustrie hergestellt werden. Hier wächst der Umsatz sogar um knapp ein Drittel.

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