Schunk und die 85 Millionen

Der Spezialist für Greifersysteme und Spanntechnik investiert hohe Beträge in vier Standorte. Der Grund: Geschäftsführer Henrik A. Schunk will gewappnet sein

 
Foto: Schunk
 

Lauffen/Neckar. Die Freude ist der Gruppe deutlich anzusehen: Mit einem Festakt haben die Verantwortlichen von Schunk zusammen mit den Mitarbeitern den Ausbau des Standortes in Morrisville in den USA gefeiert. Nach dem Durchschneiden eines obligatorischen Bandes gab es einen ausgelassenen Familientag. Doch so viel Aufwand das Unternehmen in die Feier des rund 4000 Quadratmeter großen Neubaus auch steckte, die Erweiterung für zehn Millionen Euro ist eigentlich nur ein kleiner Baustein in einem größeren Zusammenhang.

Bis Mitte 2020 investiert das Familienunternehmen nämlich satte 85 Millionen Euro in seine Fertigungsstätten – bei einem Umsatz von rund 400 Millionen Euro in 2017 kein schlechter Wert. Für den geschäftsführenden Gesellschafter Henrik A. Schunk gibt es dabei keine Alternative: "In den kommenden Jahren werden wir weltweit einen Boom der Automatisierung und Digitalisierung erleben, der nur mit entsprechenden Kapazitäten zu bewältigen ist." Vor allem bei mechatronischen und zunehmend intelligenten Spannmitteln und Greifsystemen erwartet der CEO "hohe Wachstumsraten". Ohnehin gilt Schunk als weltweiter Kompetenzführer und ist jüngst eine Kooperation mit Another Brain eingegangen, einem der weltweit führenden Spezialisten für Künstliche Intelligenz.

Um dem Titel weiter gerecht zu werden, sind eben überall die Handwerker angerückt. Während die Verdoppelung der Produktionsflächen in St. Georgen im Schwarzwald um 4200 Quadratmeter für fünf Millionen Euro seit Anfang des Jahres bereits abgeschlossen ist, laufen die Arbeiten bei der größten Einzelinvestition noch auf Hochtouren: In Brackenheim-Hausen nur wenige Kilometer vom Stammsitz entfernt entsteht ein neues Kompetenzzentrum für Greifsysteme und erweitert den Standort um 22.000 Quadratmeter Fläche. Fast 40 Millionen Euro fließen allein in dieses Projekt. Weitere 30 Millionen Euro investiert Schunk in den Standort Mengen bei Sigmaringen: Auf 12.000 Quadratmetern Fläche entsteht neben einer weiteren Produktionshalle ein Kompetenzzentrum für Drehtechnik.

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