PWO stellt Forderungen

Der Autozuliefer kommt nach den ersten Monaten wirtschaftlich mit einem blauen Auge davon. Wichtiger aber sind die Gespräche mit den Mitarbeitern über Einsparungen

 
Foto: pwo
 

Oberkirch. Als planmäßig bezeichnet der PWO-Konzern nach dem ersten Quartals 2020 die eigene Geschäftsentwicklung. Zwar gingen die Umsätze von 123,4 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 108,6 Euro zurück, allerdings lassen sich die Werte aufgrund von Anpassungen bei der Bilanzierung nicht ganz vergleichen. Das Ergebnis Ebit blieb dafür mit rund 5,9 Millionen Euro stabil. Und die Nettoverschuldung sank um rund acht Millionen auf 124,6 Millionen Euro.

Erfreulich entwickelt sich für den Konzern das Neugeschäft: Die Kunden schlossen Verträge in einem Volumen von 120 Millionen Euro ab, die an den Standorten in Deutschland und Mexiko ab 2022 mit einer Laufzeit von bis zu acht Jahren bearbeitet werden.

Bevor es indes zu positiv wird – Corona hat auch PWO im Griff. So waren im April nach Angaben des Konzerns die Standorte in Deutschland und Tschechien zu rund einem Viertel ausgelastet, die Standorte in Kanada und Mexiko sogar komplett geschlossen – in China hingegen waren die Standorte zu Dreiviertel ausgelastet.

Am Stammsitz in Oberkirch hat PWO auf die Lage mit "umfangreicher Kurzarbeit" reagiert. Aktuell bereitet man indes im Zusammenspiel mit den Kunden den "langsamen Wiederanlauf" noch im Mai vor, wobei man parallel auf "substantielle Einsparmaßnahmen bei den Sachkosten" sowie Aufwandsreduzierungen beim Peronal setzt, um das Unternehmen durch die Krise zu steuern.

Auch auf eine interne "Baustelle" hatte das Virus Auswirkungen: PWO führt mit den Mitarbeitern in Oberkirch seit Ende vergangenen Jahres Gespräche über eine Ausweitung der Arbeitszeit ohne Lohnausgleich, da der Standort im Vergleich zu hohe Kosten verursacht. Nach einer Pause sollen diese nun wieder aufgenommen werden. Ob das ehrgeizige Ziel noch steht, wurde indes nicht bekannt: Bereits in diesem Jahr sollte ein "Einsparvolumen im mitteleren einstelligen Millionenbereich" wirksam werden, die volle Wirkung im Sinne von Einsparungen sollten sich dann ab dem kommenden Jahr entfalten.

PWO wurde 1919 gegründet und gilt heute als Spezialist bei der Umformung und Verbindung von Metallen, von dem vor allem Fahrzeughersteller profitieren. Der Konzern beschäftigt rund 3000 Mitarbeitrer an fünf Produktions- und vier Montagestandorten.

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