Löw künftig ohne Pulli

Der Modehersteller Strenesse gibt auf – die Pläne nach dem letzten Insolvenzverfahren gingen nicht auf

 
Foto: Strenesse
 

Nördlingen. Der Modehersteller Strenesse wird Ende des Jahres den Betrieb einstellen. Das teilte das Unternehmen mit. 57 Mitarbeiter sind von der Schließung betroffen, 20 davon am Stammsitz in Nördlingen in Verwaltung und Outlet-Store, weitere in den Ladengeschäften in Frankfurt, Köln und Hamburg. In Hochzeiten waren bei dem Unternehmen 600 Menschen beschäftigt.

Strenesse geht auf die Gründung eines Damenoberbekleidungsgeschäfts durch Familie Strehle im Jahr 1949 zurück. In den 1960er Jahren wurde eine eigene Modelinie unter der Marke "Strenesse" – ein Kunstwort aus dem Familiennamen und des französischen Wort "jeunesse" für Jugend – etabliert. In den 1990er Jahren sorgte Kreativchefin Gabriele Strehle für das internationale Ansehen der Marke. Zwischenzeitlich stattete das Unternehmen die Fußball-Nationalmannschaft der Herren aus und der Pullover sowie das weiße Hemd von Bundestrainer Jogi Löw hatte einen gewissen Kultfaktor.

Wirtschaftlich stand es um Strenesse indes seit langem nicht mehr gut, 2014 musste die Inhaberfamilie das Unternehmen an einen Investoren abgegeben – von der zweiten Insolvenz im vergangenen Jahr hat man sich nicht mehr erholt. Zwar konnten die Resturukturierungen Anfang 2020 noch gut abarbeiten werden und der Umsatz hat sich laut dem Unternehmen positiv entwickelt. Doch die Schließung der Ladengeschäfte durch Corona gab Strenesse den Rest – auch weil das Onlinegeschäft nicht anzog.

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