Liqui Moly zahlt "Erschwerniszulage"

Der Schmierstoffhersteller überweist steuerfreie Zuschläge an die Mitarbeiter. Für Chef Ernst Prost nur konsequent: "Sie leisten einen Bombenjob!" Auch zur Kurzarbeit hat er eine klare Haltung

 
Foto: oh
 

Ulm. Der Schmierstoffhersteller Liqui Moly nutzt die neu geschaffenen Möglichkeiten, den Mitarbeitern eine steuerfreie Zulage zukommen zu lassen. Das teilte das Unternehmen mit – und geht dabei einen konsequenten Weg: Die 1000 Euro, die bereits ausgezahlt wurden, werden zurückgenommen und dafür 1500 mit der nächsten Abrechnung angewiesen. Dadurch schöpft das Unternehmen die steuerlichen Möglichkeiten voll aus.

Der Geschäftsführer Ernst Prost hat dazu eine klare Meinung: "Es ist kein Trostpflaster, es ist keine Prämie, schon gar kein Bonus – es ist eine Erschwerniszulage. … Sie haben es sich verdient! Sie leisten einen Bombenjob!"

Auf die Inanspruchnahme von Kurzarbeitergeld will das Unternehmen indes verzichten: "Wir überlassen dieses sinnvolle Instrument zur Arbeitsplatzsicherung lieber den Unternehmen, die es wirklich dringend brauchen", so Prost, der selbst in der aktuellen Lage auf die Auszahlung seines Gehalts verzichtet, in einem Anschreiben an die Mitarbeiter.

Zugleich formuliert er einen "Plan", für die Zeit nach der Aufhebung der Einschränkungen: "Nach der Krise wieder alles aufholen an Umsätzen, Erträgen und auch Provisionen, was wir zurzeit nicht realisieren können."

Was Prost generell über die aktuelle Lage denkt, lesen Sie hier in einer Kolumne.

Liqui Moly wurde 1957 gegründet. Heute ist das Unternehmen einer der führenden Hersteller von Additiven, Schmierstoffen und Motorenölen mit einer Exportquote von rund 50 Prozent. Kunden in 120 Ländern werden beliefert. Das in Ulm ansässige Unternehmen gehört seit Anfang 2018 zur Würth Gruppe und setzte mit 933 Mitarbeiter im Jahr 2019 569 Millionen Euro um.

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