Lauffener Weingärtner: das Glas ist halbvoll

Absatz und Umsatz der Winzergenossenschaft sinken – doch das war beabsichtigt. Und auch Corona kann man positive Seiten abgewinnen

 
Foto: Lauffener Weingärtner
 

Lauffen am Neckar. Der Gesamtumsatz der Lauffener Weingärtner hat sich im vergangenen um 1,8 Millionen Euro auf 23,8 Millionen Euro um Vergleich zum Vorjahr reduziert. Und der Absatz sank um rund 15.000 Hektoliter auf 80.707 Hektoliter. Dennoch ist für den Vorstandsvorsitzenden Dietrich Rembold auch angesichts der Rückgänge in der Branche das Glas halb voll: "In einem herausfordernden Markt mit schrumpfendem Absatz für Wein und Sekt mussten wir zwar leichte Rückgänge hinnehmen. Die Entwicklung ist im Wesentlichen auf ein gesunkenes Offenweingeschäft zurückzuführen und war unsererseits größtenteils auch so beabsichtigt."

Anders ausgedrückt setzen die Lauffener auf eine Umstrukturierung beim Sortiment, was wiederum erste Früchte trägt: So stieg das Markengeschäft mit den Sortimenten "Lauffener Weingärtner" und "Käsberger Mundelsheim" leicht von 18,89 Millionen auf 18,95 Millionen Euro. Und der Umsatz mit den "Innovationsprodukten" wie "Lesestoff" und "Whyne" sei auf "deutlich über eine Million" gestiegen.

Im vergangenen Jahr investierten die Genossen 962.000 Euro vor allem in die Produktion. Unterm Strich bleibt ein Bilanzgewinn in Höhe von 67.800 Euro, die vollständig in die Rücklagen fließen sollen. In welcher Höhe die Anteilseigener Ausschüttungen erhalten wurde nicht genannt.

Zu den Auswirkungen der aktuellen Corona-Maßnahmen auf das Geschäft der Weingärtner kann der Geschäftsführende Vorstand Marian Kopp keine konkreten Angaben machen: Man könne es "nur schwer abschätzen". Er ist sich aber sicher: "Die Auswirkungen werden nicht bedrohlich sein. Wir kommen wohl mit einem blauen Auge davon."

Den Grund für den Optimismus liefert Kopp gleich mit: Der Weinmarkt habe sich verlagert, weg von Gastronomie und Fachhandel hin zum Lebensmitteleinzelhandel und dem Onlinegeschäft – ergo zum sogenannten "Hauskonsum". Kopp: "Wir rechnen mit einem in etwa gleichbleibenden Konsum von Wein."

Die Lauffener Weingärtner ist mit rund 1200 Mitgliedern die größte Einzelgenossenschaft im Anbaugebiet Württemberg. Die Genossen bewirtschaften eine Rebfläche von 898 Hektar, 106 davon als terrassierte Steillagenfläche. Es ist die größte derartige Fläche im Anbaugebiet.

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