Grässlin zieht die Reißleine

Der Spezialist für Energiesteuerungen setzt auf eine "strategische Neuausrichtung" – und verlagert die Produktion in Ausland. Der Schritt hat sich länger abgezeichnet.

 
Foto: pr
 

St. Georgen. "Zentrale Teile der Produktion" sollen nach den Worten von Paulina Kowalkowska, European Director bei Grässlin, nach Mexiko verlagert werden. Dort hat die US-Konzernmutter Intermatic in den vergangenen Jahren ein Werk aufgebaut. 75 Prozent der Stellen in der Produktion und den produktionsnahen Bereichen am Standort in St. Georgen seien betroffen, heißt es in einer Mitteilung weiter. Die Verlagerung soll bis Mitte 2018 abgeschlossen sein.

Im Schwarzwald sollen demnach ein "neu aufgestelltes Vertriebsteam" sowie ein "starker Fokus auf die Produktentwicklung" verbleiben. Damit wolle man sich künftig auf die Kernkompetenzen konzentrieren. 

Der Veränderungsdruck hatte sich in den vergangenen Jahren abgezeichnet: Laut den veröffentlichten Bilanzen wurden Verluste teils in Millionenhöhe geschrieben, der Umsatz ging 2014 um 11,8 Prozent zurück, im Jahr 2015 um vier Prozent auf 21,5 Millionen Euro. Die Zahl der Mitarbeiter sank von 188 im Jahr 2013 auf 148 in 2015 und aktuell 145. Allerdings zeigte man sich damals noch zuversichtlich: Man habe "viele Veränderungen angestoßen", unter anderem wurde die Entwicklungsabteilung und die Marktbearbeitung gestärkt. Für 2016 erwartete die Geschäftsführung "eine positive Entwicklung" – die ist dann aber wohl doch nicht eingetroffen.

Grässlin ist ein Spezialist für Zeitschalttechnik wie Zeitschaltuhren, Raumthermostate, Lichtsteuerungen sowie Energie- und Betriebsstundenzähler. Seit 2007 gehört das Unternehmen zum führenden Hersteller von Energiesteuerungssytemen Intermatic mit weltweit 750 Mitarbeitern.

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