F'Hafen zieht die Reißleine

Der Medizin Campus Bodensee steht vor einem breiten Umbau: Ein Standort wird geschlossen, das Zentrale Versorgungszentrum nicht realisiert – alles wegen ausufernder Kosten

 
Foto: Medizin Campus Bodensee
 

Friedrichshafen. Es hatte sich über längere Zeit abgezeichnet, nun ist es amtlich: Nach dem Willen des Aufsichtsrates und dem Gemeinderat der Stadt Friedrichshafen als größtem Anteilseigner steht der Medizin Campus Bodensee vor umfassenden Umstrukturierungen. Als Kernstück wird der 2013 in den Verbund aufgenommene Standort "14 Nothelfer" in Weingarten als Akutklinik geschlossen. Auch der Bau eines Zentralen Versorgungszentrums auf dem Areal des Klinikums Friedrichshafen wird nicht weiter verfolgt.

Im Gegenzug sollen die Standorte in Friedrichshafen sowie Tettnang deutlich aufgewertet werden, unter anderem durch die Verlegung von Abteilungen aus Weingarten. Zudem wird in F'Hafen eine neue Zentrale Notaufnahme mit 1400 Quadratmetern Fläche gebaut – die im Frühjahr 2021 fertig sein soll. Und Campus-Geschäftsführer Jochen Wolf denkt bereits darüber nach, die zuvor für das Versorgungszentrum vorgesehenen Flächen für "mittel- bis langfristig baulichen Entwicklungs- und Erweiterungspläne, im Rahmen der strategischen Neuausrichtung" einzuplanen.

Denn der Medizin Campus muss seine Attraktivität und damit die Profitabilität steigern: In den vergangenen Jahren wurden durchweg rote Zahlen geschrieben und die Stadt Friedrichshafen musste rund 30 Millionen Euro an Zuschuss zahlen. Laut Prognosen würde das jährliche Defizit bis zum Jahr 2021 auf gut 19,7 Millionen Euro ansteigen.

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