Corona aktiviert den Geschäftssinn

Daniel Erhardt hat viel Erfahrung mit professioneller Luftreinigung – das kommt ihm in der Pandemie zugute: er will Stoßlüften überflüssig machen

 
Foto: UlmAIR/Jerome Herr
 

Ulm. Vor elf Jahren hat Daniel Ehrhardt die Ulmatec gegründet, einen Spezialisten für industrielle Absaugtechnik. Angesichts der Pandemie nutzt er das Wissen nun für eine Tochterfirma: Mit der Ulmair hat er mobile Raumluftfilter entwickelt, die speziell für den Einsatz in öffentlichen Einrichtungen oder Gaststätten konzipiert sind. "Mit der Kälte verlagert sich der Alltag zurück in die Innenräume. Die dortige Luft spielt bei der Ausbreitung des Virus nach bisherigen Erkenntnissen eine tragende Rolle", so Ehrhardt.

Bei den aktuellen Empfehlungen zum Luftaustausch in Räumen sieht der Geschäftsführer durchaus Probleme: Bestehende Lüftungsanlagen würden Viren und Bakterien zwar teilweise filtern, aber nicht inaktivieren. Und das Stoßlüften stößt an Grenzen, weil die Architektur häufig schlicht keinen Durchzug ermöglicht.

Ehrhardt hat nun eine Geräteserie entwickelt, die die Luft in Räumen nicht nur wie von Experten empfohlen bis zu sechs Mal pro Stunde umwälzt, sondern auch durch fünf hintereinander liegende Filter leitet. Erhardt: "Die Hochleistungsfilter werden auch für die Belüftung von Operationssälen in Krankenhäusern verwendet." Obendrein misst ein CO2-Sensor die Luftqualität, um die Umwälzung anzupassen. Und bei Nichtgebrauch erhitzt laut Ehrhardt eine eingebaute Thermotechnologie die Filter, um die Viren abzutöten.

Das Wissen um Lüften hat Ehrhardt bei seiner Ulmatec gebündelt: Das Unternehmen mit rund 60 Mitarbeitern entwickelt und produziert industrielle Absautechnik für unterschiedliche Werkstoffe und Branche. Im Jahr 2018 gewannen die Ulmer nach eigenen Angaben Aufträge im Wert von zehn Millionen Euro.

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