Conti macht Freiburg zur "Spinne"

Der Technologiekonzern investiert Millionen in den Aufbau eines Kompetenzzentrums und will Verpackungen ebenso smart machen wie Kabel im Auto ersetzen

 
Foto: Continental
 

Freiburg. Die Continental hat nach eigenen Angaben bislang 2,5 Millionen Euro investiert, um den Standort zum Technologiecenter für funktionalen Druck auszubauen. Herzstück ist eine speziell entwickelte Maschine, mit der Dank "zahlreicher" nicht näher benannter Verfahren unterschiedlichste Materialien bedruckt werden können, von Kunstleder bis Metall, von Papier bis Gummi. "Wir konzentrieren alle Druckverfahren, alle Materialien und alle Veredelungstechniken an einem Ort", erläutert Erhard Barho, der bei Conti den Bereich für funktionale Oberflächenlösungen leitet.

Aufgrund der Position auch innerhalb des Konzerns umschreibt Barho die Aufgabe des neuen Kompetenzzentrums bildhaft: "Wir sitzen wie die Spinne im Zentrum aller Aktivitäten. Durch unser Netzwerk bringen wir die richtigen Leute zusammen und wirken wie ein firmeninterner Inkubator. So schaffen wir für unsere Kunden einen noch nie da gewesenen Möglichkeitsraum."

Was bedeutet das neue Technologiezentrum aber nun konkret? Für Barho bietet sich geradezu ein ganzes Füllhorn an Möglichkeiten – er denkt dabei an smarte Lebensmittelverpackungen, die dank aufgedruckter Elektronik den Zeitpunkt des ersten Öffnens speichern. Oder aufgedruckte "Lichtleitungen", die dank Optiken im Mikrometer-Bereich Hologramme erzeugen, die mit Sicherheit anzeigen, ob es sich bei dem Produkt um ein Original oder eine Fälschung handelt. Oder Dekorfolien, die sich von lichtdurchlässig bis dunkel "schalten" lassen. Oder in denen eine Heizung integriert wird. Oder man ersetzt durch elektrisch leitfähige und druckbare Pasten Kabelstränge in Fahrzeugen, was wiederum Gewicht sparen kann.

Für den Oberflächenspezialisten Barho sind das alles realistische Ansätze: "Wir bieten nun alles aus einer Hand, was im Hinblick auf die Zukunft der Druckindustrie möglich ist."

Continental geht auf die Gründung einer Gummiwarenfabrik im Jahr 1871 zurück – die wiederum aus der Konkursmasse eines anderen Unternehmens heraus entstand. Später konzentrierte man sich auf Fahrzeugreifen. Heute vereint der Konzern unterschiedlichste Technologien und ist einer größten Zulieferunternehmen. Im vergangenen Jahr wurden 37,2 Milliarden Euro umgesetzt und 235.000 Menschen in 58 Ländern beschäftigt.

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