BSB setzt auf E-Antriebe

Die Schiffsbetriebe wollen zwei Fahrgastschiffe in Auftrag geben – eine entscheidende Frage ist noch offen, zwei andere sind geklärt

 
Foto: Bodensee-Schiffsbetriebe
 

Konstanz. Der Beirat der Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) hat grundsätzlich grünes Licht für die Anschaffung von zwei Fahrgastschiffen mit elektrischen Antrieben gegeben. Das teilte die BSB mit. "Wir werden unser Flottenkonzept neu ausrichten, denn unsere Schiffe sollen noch umweltfreundlicher werden. Der Bau dieser beiden Schiffe ist der erste wichtige Baustein, um die Flotte weiter zu dekarbonisieren, also vom Kohlenstoff der fossilen Brennstoffe wegzukommen", so Christoph Witte, Technischer Leiter der BSB.

Die Antwort auf die Frage nach dem Zeitplan erscheint ambitioniert: Bereits im Sommer 2022 soll das erste Schiff im Schnitt mit einer Geschwindigkeit von 15 Stundenkilometern auf der Strecke zwischen Uhldingen, der Insel Mainau und Meersburg im Linienverkehr unterwegs sein. Bis zu 300 Passagiere sollen darauf Platz finden, ebenso ist Raum für Fahrräder vorgesehen. Die Akkuladung soll für einen Tag ausreichend sein, wobei in der Mittagspause nachgeladen werden kann. Zugleich sind auf den freien Flächen an Deck Photovoltaikmodule vorgesehen, die ebenfalls die Antriebe speisen können.

Offen ist allerdings eine andere Antwort: Zu den Investitionskosten gab es bislang keine Angaben. Denn bei der BSB will man zunächst noch mit politisch Verantwortlichen das Gespräch suchen, um etwaige Fördergelder zu erhalten.

Dafür ist die Frage nach den Namen für die beiden Schiffe bereits geklärt: Eines wird "Apollo" heißen – der Name des griechischen Gottes für die Mäßigung, die Heilung und des Lichts erscheint für ein derartiges Projekt durchaus passend. Das zweite wird nach der griechischem Göttin der Jagd, des Waldes und der Geburt "Artemis" getauft.

Mit der Investition verfolgt die BSB das nicht näher definierte Ziel, bis 2030 die Emissionen der Fahrgastschiffe deutlich zu reduzieren. Neben den neuen E-Antrieben sollen künftig auch E-Fuels, also synthetische Kraftstoffe, eingesetzt werden.

Die BSB geht auf die Gründung der Friedrichshafener Dampfbootgesellschaft im Jahr 1824 zurück, die beiden Königshäuser Baden und Württemberg trieben in den Folgejahren die Schiffahrt auf dem Bodensee kräftig voran. Nach 1854 kamen die Betriebe zu den Eisenbahngesellschaften, 1996 gliederte die Deutsche Bahn die Schiffsbetriebe aus. 2003 übernahmen die Stadtwerke Konstanz die Schiffsbetriebe samt Werft und Schiffen. Heute beschäfigt der Zweig BSB 190 Mitarbeiter sowie 30 Saisonkräfte und betreibt 15 Schiffe mit Kursfahrten, Ausflugs-, Event- und Charterfahrten, die pro Jahr mehrere Millionen Passagiere befördern.

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