Atmos kauft Know-how

Der Medizintechnikhersteller übernimmt eine Sparte der Ulrich Medical. Für Atmos-Chef Frank Greiser ist der Deal strategisch wichtig

 
Foto: ATMOS MedizinTechnik
 

Lenzkirch/Ulm. Die Atmos Medizintechnik hat von der Ulrich Medical die Produktsparte "mein Tourniquet" im Rahmen eines Asset Deals übernommen. Zu den Details gab es wie üblich keine Angaben. Laut Frank Greiser, geschäftsführender Gesellschafter vom Atmos, sollen die Produkte zunächst unter dem Markennamen Ulrich vermarktet werden, mittelfristig wird eine eigene Linie auf dieser Basis aufgebaut werden. Generell sieht Greiser die Übernahme positiv: "Diese Produkte sind künftig ein wichtiger strategischer Teil unserer Absaugsparte."

"Mein Tourniquet" umfasst als Produktfamilie Blutsperregeräte samt Manschetten und anderem Zubehör. Mit Blutsperregeräten wird bei Operationen der Blutfuß in Extremitäten reguliert. Damit rundet das Sortiment die Systeme vom Atmos ab, die die Lenzkircher unter anderem für HNO-Ärzte und die Gynäkologie entwickeln. Greiser: "Durch die Übernahme wird unsere Bandbreite medizinischer Absaugsysteme im OP deutlich erweitert."

Auch Klaus Kiesel, Geschäftsführer der Ulrich Medical, sieht das Potenzial in der Übernahme: "Atmos gehört zu den weltweit renommiertesten Herstellern von medizinischen Absaugeinheiten und besitzt das Know-how und die jahrzehntelange Erfahrung, um die Blutsperre-Produkte erfolgreich weiterzuführen und weiterzuentwickeln." Die bisherigen Ulrich-Produkte würden "perfekt" zu Atmos passen, so der geschäftsführender Gesellschafter Christoph Ulrich. Die Ulmer wollen sich nach dem Abstoßen der Sparte nun auf das "überdurchschnittliche Wachstum mit dem erfolgreichen Geschäft in den Bereichen Kontrastmittelinjektoren für CT/MRT und Wirbelsäulensystemen" fortsetzen.

Die Ulrich Medical mit Sitz in Ulm wurde vor mehr als 100 Jahren gegründet. Der Schwerpunkt des Familienunternehmens liegt heute neben verschiedenen Injektoren in der Herstellung von Wirbelsäulenimplantaten. Mit rund 450 Mitarbeitern wurden im vergangenen Jahr gut 110 Millionen Euro umgesetzt.

Die Wurzeln der Atmos Medizintechnik in Lenzkirch reichen bis ins Jahr 1888 zurück. Heute entwickelt, produziert und vertreibt das familiengeführte Unternehmen komplette Absaugsysteme in 70 Ländern. Mit 300 Mitarbeitern wurden 2019 rund 36 Millionen Euro umgesetzt.

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