Aldi Süd macht Tankwarten Angst

Der Discounter testet ohne Brimborium den Aufbau eines Tankstellennetzes – mitten im Land. Dem Bundesverband Tankstellen bereitet das Sorgen

 
Foto: diwe
 

Stuttgart. Vor zwei Wochen erst hat Aldi Süd mit dem Ausbau des Netzes an Schnellladesäulen für E-Fahrzeuge für Schlagzeilen gesorgt, die nächste Stufe in Sachen "Energieanbieter" wird hingegen Abseits der breiten Öffentlichkeit vollzogen: Wie die "Wirtschaftswoche" jetzt berichtet, sind in Ludwigsburg und Stuttgart-Obertürkheim die ersten Automatentankstellen bei Aldi-Filialen eröffnet worden. Nach den ersten Tagen scheint sich ein Erfolg abzuzeichnen. 

Allerdings wiederholt der Discounter nicht den Fehler anderer Lebensmittelunternehmen aus den 1990er Jahren und betreibt die Tankstellen in Eigenregie: Aldi Süd vermietet lediglich die nötigen Flächen an die FE-Trading, einem Tochterunternehmen des österreichischen Mineralölkonzerns OMV – und kann dabei auf gut zehn Jahre Erfahrung bauen. Denn in Österreich besteht seit 2009 eine Kooperation zwischen FE und dem Aldi-Ableger Hofer. 

In einem ersten Schritt werden laut Kennern zehn Automatentankstellen eingerichtet, wohl in den Großräumen Stuttgart, Nürnberg und München. Bei einem Erfolg sollte dann recht schnell die Zahl auf 200 hochgefahren werden. Woran der Erfolg gemessen wird und wie der Zeitplan genau ausschaut, dazu gibt es keine Hinweise. 

Bei Branchenverband Tankstellen und Gewerbliche Autowäsche bereiten die Aldi-Aktivitäten hingegen bereits jetzt Sorgen: "Für Tankstellenpächter, deren Betrieb im Einzugsgebiet der Aldi-Tankautomaten liegt, kann das dramatische Folgen haben", zitiert die "Wirtschaftswoche" Thomas Drott, Geschäftsführer des Verbandes. Er rechnet mit dem Verlust von Arbeitsplätzen vor allem bei kleineren Tankstellen.

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