Zum Abschied: Endress schießt gegen die IHKs

Der scheidende WVIB-Präsident Klaus Endress findet das Verhalten der Wirtschaftskammern „beschämend“

 
 

Freiburg. Klaus Endress hat sich aus der Führung des Wirtschaftsverbandes Industrieller Unternehmen BAden (WVIB) verabschiedet. Thomas Burger wurde als neuer Präsident gewählt, Endress erhielt zeitgleich die Ehrensenator-Würde der Uni Freiburg und das Bundesverdienstkreuz.

Doch in einem Interview mit der Badischen Zeitung hat sich der Unternehmer noch mal zu Wort gemeldet. Angesprochen auf die politische Kampagne „Einigkeit. Recht. Freiheit.“, die der WVIB vor der Bundestagswahl gefahren hatte, holt er zu einer scharfen Kritik an anderen Kammern aus.

„Die Kampagne hat sicherlich dazu beigetragen, das Vertrauen in Marktwirtschaft, Demokratie, EU und den freien Handel in der breiten Bevölkerung zu stärken“, sagt Endress. „Allerdings – und das ist die größte Enttäuschung meiner Amtszeit – war die Resonanz bei den anderen Wirtschaftsverbänden gering. Ich würde sogar sagen: beschämend.“

Der Freiburger Kammer-Hauptgeschäftsführer Andreas Kempff hatte die Absage seiner Kammer seinerzeit so begründet: „Wir haben kein allgemeinpolitisches Mandat. Wir haben das Mandat, die Interessen unserer Mitglieder im Bereich der Wirtschaft, und nur der Wirtschaft, zu vertreten. Die Kampagne ist allgemeinpolitisch.“ Die Handwerkskammer Freiburg hatte seinerzeit gesagt, sie sei nicht gefragt worden.

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