ZF kann auch Medizinprodukte

Der Konzern wird in Zeiten der Corona-Krise kreativ – ebenso die BASF

 
Foto: ZF AG
 

Friedrichshafen/Ludwigshafen. Während vor allem US-Konzerne von Apple bis Ford noch auf eine Direktive des US-Präsidenten auf Grundlage eines Gesetzes aus Zeiten des Korea-Krieges warten, um Medizinprodukte aller Art zu produzieren, sind zwei hiesige Unternehmen bereits einen Schritt weiter. Der Zulieferkonzern ZF ist quasi innerhalb weniger Tage zum Produzenten von Atemschutzmasken geworden – allerdings nicht ganz freiwillig.

Die Friedrichshafener standen nämlich in den Werken in China vor einer Herausforderung: Dort durfte zwar wieder gearbeitet werden, allerdings nur, wenn die Mitarbeiter Masken tragen. Die waren und sind indes schwer zu bekommen. Wie das "Handelsblatt" berichtet, haben ZF-Mitarbeiter zufällig im Süden von China ein Unternehmen aufgetan, das einerseits Masken produziert und andererseits zum Verkauf stand.

Kurzerhand wurden die Maschinen übernommen, auf Lastwagen verladen und der Konzern produziert nun an seinem Standort nahe Schanghai 100.000 Masken pro Tag. Was man bei ZF nicht selbst benötigt, wird laut Bericht anderen Unternehmen und der Regierung zur Verfügung gestellt.

Auch der BASF-Konzern reagiert auf die Krise: Am Standort in Ludwigshafen wird nach Angaben des Unternehmens Handdesinfektionsmittel für Krankenhäuser hergestellt, das kostenlos an Krankenhäuser abgegeben werden soll. Damit wolle man Engpässe abmildern und habe dafür eine Ausnahmegenehmigung von der Landesregierung erhalten. "Wir haben uns überlegt, wie wir die unterstützen können, auf die es jetzt ganz besonders ankommt, die Ärztinnen, Ärzte und das Pflegepersonal in den Kliniken", wird BASF-Vorstandsmitglied Michael Heinz zitiert.

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