Mosolf will nach China – per Zug

Der Fahrzeuglogistiker stellt sich einer Herausforderung: Fabrikneue Autos sollen künftig auf der Schiene transportiert werden. Das hat bislang noch keiner probiert

 
Foto: Mosolf
 

Kirchheim-Teck. Das Projekt "neue Seidenstraße" hat es Jörg Mosolf angetan: China verbindet mit diesem Schienenstrang Shanghai und Duisburg. Das Projekt besteht seit zehn Jahren – allerdings hat es bislang noch niemand gewagt, damit nicht nur Einzelteile in Containern hin und her zu transportieren, sondern vollständige, fabrikneue Autos. Mosolf will das ab dem ersten Quartal 2019 realisieren. Bis Ende des laufenden Jahres will der Unternehmer die dafür notwendigen Weichen gestellt haben. Das berichtete das "Handelsblatt".

Bislang werden die in Deutschland produzierten Fahrzeuge per Schiff nach Asien verfrachtet. Der Grund dafür ist schlicht: Der Transport per Bahn kostet beinahe viermal so viel, wie über die See. Mosolf rechnet anders – die Bahn bringt die Fahrzeuge doppelt so schnell nach China. "Das zahlt sich bei teuren Gütern wegen der kürzeren Kapitalbindung aus. Die Firmen sparen dadurch Liquidität", zitiert die Zeitung den Unternehmer. 

Mosolf weiß, wovon er spricht. Immerhin gehört das 1955 gegründete Familienunternehmen zu den führenden Logistikern und Umrüstern von Fahrzeugen. Allein 980 Fahrzeugtransporter, zwei Schiffe und 350 Spezialwaggons transportieren unter anderem Neufahrzeuge von den Fabriken zu den Autohändlern. Dafür unterhält Mosolf 38 Technik- und Logistikzentren, in Baden-Württemberg neben dem Stammsitz in Kirchheim-Teck auch in Kippenheim und Illingen. Mit 2600 Mitarbeitern setzt Mosolf nach eigenen Angaben rund 360 Millionen Euro um.

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