Mitarbeiter gehen auf die Straße

Das Kalkwerk Istein in Südbaden darf erweitert werden. "Das war alles andere als selbstverständlich", so Werkleiter Peter Leifgen.

 
Foto: pr
 

Efringen-Kirchen. Zu einer "Genehmigungsfeier" hatte Leifgen 200 Kollegen und Geschäftspartner in die Isteiner Festhalle geladen: Der Landkreis Lörrach hat dem Steinbruch die Erweiterung der Abbaustätte genehmigt. Zwar "nur" 19,5 der beantragten 40 Hektar. Doch beinahe wäre es dazu gar nicht gekommen.

Leifgen erinnerte daran, dass schon kurz nach der Antragstellung 2011 eine Bürgerinitiative gegen die Erweiterung ins Felde zog. Dabei ist das Kalkwerk mit mehr als 100 Mitarbeitern nach eigenen Angaben der größte Arbeitgeber am Ort. Nach Abstimmungen pro Kalkwerk in den politischen Gremien setzten die Gegner am Ende einen Bürgerentscheid durch.

Was dann geschah, stuften der Werkleiter wie der Verband Steine- und Erden-Industrie in der Nachschau als "vorbildlich" ein: Die Mitarbeiter organisierten Infostände und klärten über die wirtschaftliche Bedeutung des Werks auf. Leifgen: "Die Kollegen haben mehr als 2000 Stunden Arbeit in den Wahlkampf gesteckt und das unentgeltlich." Zudem hätten sich auch lokale und regionale Unternehmen zum Kalkwerk bekannt. "Auch das ist ungewöhnlich."  Am Ende stimmten nach Angaben des Werkleiters drei Vierteil der Bürger für die Pläne des Werks, das damit "auf Jahrzehnte" gesichert sei.

Das 1908 gegründete Kalkwerk wurde Mitte 2015 von Heidelberg Cement an die zur belgischen Lhoist-Gruppe gehörenden Rheinkalk verkauft. Pro Jahr werden mehrere hunderttausend Tonnen Stein abgebaut und teilweise als Zuschlag für die Zementherstellung veredelt.

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