Drees & Sommer übernimmt Mehrheit

Der Projektentwickler sichert sich den Zugriff auf einen langjährigen Partner – und dessen digitaler Planungskompetenz

 
Foto: experimenta
 

Stuttgart/Karlsruhe.  Der Projektentwickler Drees & Sommer hat 74,9 Prozent an der Karlsruher Digitales Bauen übernommen, 25,1 Prozent der Anteile hält weiterhin der Gründer Volkmar Hovestadt. Das teilten die beiden Unternehmen mit. Hovestadt bleibt auch Geschäftsführer, teilt sich die Führung künftig aber mit dem Drees & Sommer-Partner Veit Thurm. Die Unternehmen arbeiten nach eigener Aussage bereits seit zehn Jahren eng zusammen. Digitales Bauen hat im Jahr 2017 18 Mitarbeiter beschäftigt und offenkundig sehr auskömmlich gewirtschaftet.

Wichtiger als Eckdaten sind bei den Karlsruhern aber die Digitalkompetenzen: Das Team vom Hovestadt hat ein System entwickelt, mit dem sich selbst anspruchvolle Entwürfe in "Module" zerlegen lassen. "Die Module werden in Katalogen zusammengefasst und systematisch integral bearbeitet. Ziel ist, dass gleiche Flächen und Konstruktionen – wie etwa Büroräume oder Sanitärbereiche – nur einmal geplant werden. Die Module sind Planungs-, Logistik- und Montagestandards in einem. Sie können im Idealfall komplett industriell vorgefertigt und rationell auf der Baustelle montiert werden", erläutert Hovestadt.

Als ein Beispiel nennt er das Gebäude der Wissens- und Erlebniswelt "experimenta" in Heilbronn: Die verspielte Fassadenkonstruktion sollte nach den Planungen der Architekten aus 200 unterschiedlichen Elementen bestehen – nach der Überarbeitung durch Digitales Bauen blieben noch 50 übrig. Hovestadt: "Gute Modulbauten sollten immer den individuellen Gestaltungsgrad des Architekten und den Bedarf der Bauherren erfüllen." Der Geschäftsführer hat 20 Jahre Erfahrung in diesem Bereich.

Drees & Sommer wurde vor rund 50 Jahren gegründet und gehört heute nach eigenen Angaben zu den führenden Planungs- und Projektmanagementunternenmen in Europa mit 3700 Beschäftigten.

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