200 Millionen für die Zukunft

Daimler beginnt offiziell mit den Arbeiten am Prüf- und Technologiezentrum Immendingen. Für Ministerpräsident Kretschmann ein Vorzeigeprojekt für künftige Investitionen.

 
Foto: Daimler
 

Immendingen. Reichlich Politprominenz aus Land, Bund und Kommunen traf sich auf einem Bundeswehrareal oberhalb des Donautals zum symbolischen Spatenstich. "Heute heißt es aber nicht 'stillgestanden', sondern "mitgefeiert'", kalauerte Thomas Weber, Damiler-Vorstand für Konzernforschung und Entwicklung. Der Konzern wird in den kommenden drei Jahren auf dem 500 Hektar großen Gelände rund 200 Millionen Euro in ein Forschungszentrum investieren, rund 300 Arbeitsplätze schaffen und will "mit dem Zentrum weltweit Maßstäbe setzen. Das ist mein Anspruch", so Weber.

Wie wegweisend das Projekt generell sein könnte, machte Ministerpräsident Winfried Kretschmann deutlich: "Dass ein Großprojekt mit überwältigender Zustimmung der Bevölkerung und der Politik über die Parteigrenzen hinweg gelingt, gibt es nicht alle Tage. Der große Einsatz aller Beteiligten, durch den dies möglich wurde, setzt Maßstäbe in Sachen Offenheit und Transparenz." Stefan Bär, Landrat im Kreis Tuttlingen, nannte die Ansiedlung von Daimler "den Turboantrieb für die Region"; der Landtagspräsident und Wahlkreisabgeordnete Guido Wolf ein "wichtiges Signal für den Autostandort Baden-Württemberg". Und Immendingens Bürgermeister Markus Hugger sprach gar von einem "legendären Tag für die Stadt".

Dazu muss man wissen: Verwaltung und Gemeinderat des jahrzehntelang überwiegend von der Garnison geprägten Ortes vor den Toren von Tuttlingen haben sich anders als andere Gemeinden aktiv für die Auflösung des Standortes eingesetzt. Man wollte sich schlicht nicht mehr dem politischen Wohl und Wehe der verschiedenen Bundeswehrreformen ausgesetzt sehen und die Zukunft selbst bestimmen. Zufällig war just zu diesem Zeitpunkt Daimler auf der Suche nach einem Standort für ein neues Prüf- und Technologiezentrum, am liebsten eine Konversionsfläche.

Noch in diesem Jahr will Daimler in kleineren Bereichen die Arbeit aufnehmen, erste Mitarbeiter haben ihre Büros bereits auf dem Gelände bezogen – während in den kommenden Jahren die Bundeswehr erst Stück für Stück vom Areal abrückt. Bis Ende 2018 sollen dann alle Arbeiten an den 90 Hektar Straßen und Prüfflächen beendet sein. Laut Daimler-Vorstand Weber können dann "Testfahrten von öffentlichen Straßen auf das Gelände verlagert werden". Angesichts der zukunftweisenden Technologien, die Daimler in Immendingen erproben möchte, merkte der CDU-Fraktionschef und Wahlkreisabgeordnete Volker Kauder an: "Wir lassen uns von Google nicht erschrecken!"

Teilen auf

NO!