Zeyko in Schieflage

Der Küchenhersteller will sich in Eigenregie sanieren. Die Gründe für das erneute Verfahren lassen aufhorchen

 
Foto: Zeyko (Screenshot)
 

Mönchweiler. Die BES Zeyko Küchenmanufaktur hat beim Amtsgericht Villingen-Schwenningen Antrag auf eine Sanierung in Eigenregie gestellt. Das Gericht bestellte Philipp Grub von der Kanzlei Grub Brugger zum Sachwalter. Er nennt als Ziel des Verfahrens "die vollständige Sanierung und Neuausrichtung", schließlich würde der Beschluss des Gerichts zeigen, dass Zeyko nicht nur sanierungswürdig, sondern auch sanierungsfähig sei. Der Geschäftsbetrieb läuft weiter, Löhne und Gehälter der 85 Mitarbeiter sind für die kommenden Monate gesichert.

Die Gründe für die finanzielle Schieflage sind indes nur schwer zu durchschauen: Die "Strukturen und Prozesse sind nicht mehr effizient genug" heißt es offiziell – für ein Unternehmen, das erst vor zwei Jahren aus der Insolvenz heraus neu gegründet wurde und in die BES-Gruppe mit Ladenbau- und Inneneinrichtungsspezialisten eingebettet ist, erscheint das schwer nachvollziehbar. Immerhin hatte sich das Unternehmen aus Mönchweiler auf Messen durch das Zusammenspiel in der Gruppe als besondere Küchenmanufaktur präsentiert.

Details zu den Gründen gibt es nicht. Aber eventuell lässt sich beim Blick auf die Statistik etwas ablesen: Die neue Zeyko wurde 2017 gegründet – das war zugleich das letzte Jahr mit Umsatzzuwächsen in der Branche nach einigen guten bis sehr guten Jahren. Im Jahr 2018 indes gab es erstmals wieder einen Rückgang.

Davon unbeeindruckt zeigt sich Zeyko-Geschäftsführer Christian Hilz zu Beginn des Verfahrens überzeugt: "Mit Hilfe der Eigenverwaltung werden wir die Marke Zeyko sanieren und neu aufstellen."

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