Zeller + Gmelin und das Ende von "Big Oil"

Der Chemiekonzern arbeitet mit Pem Motion an Schmierstoffen für Elektromobile – und damit einem Geschäftsmodell

 
Foto: PEM Motion GmbH
 

Eislingen. Die Zeller + Gmelin ist mit dem Engineering-Spezialisten Pem Motion eine Kooperation eingegangen. Das Ziel: "sämtliche Rahmenbedingungen für einen schnellen Markteintritt erarbeiten", mit denen der Traditionskonzern künftig Schmierstoffe speziell für Elektromotoren und Elektrofahrzeuge anbieten möchte. Man bereite sich so "auf die Zeit nach 'Big Oil' vor", wie der Konzern es ausdrückt.

"Aus der Elektrifizierung des Antriebsstrangs und des Antriebssystems ergeben sich völlig neue Anforderungen, die wiederum Auswirkungen auf die Eigenschaften und Zuammensetzungen unserer Schmierstoffe haben", erläutert Christian Stapper, Produktmanager Schmierstoffe bei Zeller + Gmelin. Vor diesem Hintergrund baut der Konzern aktuell einen eigenständigen Geschäftsbereich auf, der durch die Zusammenarbeit mit Pem Motion zunächst zwei Aufgaben hat: Erstens sollen die Mitarbeiter ein "tieferes technisches Verständnis für den neuen Bereich E-Mobilität" bekommen und zweitens erhoffen sich die Eislinger nach dem schnellen Markteintritt auch "langfristig neue Umsätze".

Pem Motion erscheint für das Vorhaben tatsächlich ein passender Partner zu sein: Das Unternehmen wurde 2014 als Ausgründung der RWTH Aachen als Spezialist für alle Spielfelder der Elektromobilität gestartet. 40 Mitarbeiter kümmern sich in der Bandbreite von Fragen rund um E-Antriebe bis zur "Umsetzung visionärer Ideen".

Die Zeller + Gmelin geht zurück auf die Gründung eines Schmierölherstellers für Industrieanwendungen durch Albert Zeller und Paul Gmelin im Jahr 1866. Heute setzt der Konzern mit den drei Geschäftsfeldern Schmierstoffe, Druckfarben und Chemikalien für die Wasserbehandlung 241 Millionen Euro um und beschäftigt 960 Menschen.

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