Wird Alno ein Fall für die Gerichte?

Insolvenzverwalter stützt Vorwürfe der alten Gesellschafter

 
 

Pfullendorf. Der Küchenbauer Alno war wohl schon deutlich länger zahlungsunfähig, als es das Unternehmen bislang zugab. Dies sagt jedenfalls Insolvenzverwalter Martin Hörmann am Rande einer Gläubigerversammlung gegenüber der DPA.

Alno hatte im Juli 2017 Insolvenz angemeldet und war kurz vor Weihnachten vom britischen Finanzinvestor River Rock gerettet worden aktuell bereitet das Unternehmen den Wiedereinstieg in die Produktion vor.

Hörmann sagt, der Alno sei schon deutlich früher das Geld ausgegangen als bisher gesagt wurde. Eine Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung habe schon Ende 2016 vorgelegen, vermutlich sogar schon im Jahr 2013. 

Der alte Alno-Investor, die bosnische Unternehmerfamilie Hastor mit ihrer Prevent-Gruppe, hatte bereits nach dem Insolvenzantrag derartige Vorwürfe gegen den ehemaligen Alno-CEO Max Müller und seine Finanzchefin Ipek Demirtas erhoben. Das Management habe die Lage zu rosig dargestellt und die Aussichten deutlich zu positiv bewertet.

Alle größeren Insolvenzen werden von der Wirtschaftskammer der Staatsanwaltschaft auf Unregelmäßigkeiten geprüft. Bei Alno dauert dieser Prozess noch an. Dann wird entschieden ob es ein Verfahren gibt und gegen wen. Bei Alno haben mehr als 1000 Gläubiger Forderungen in einer Gesamthöhe von 280 Millionen Euro angemeldet. Verwalter Hörmann glaubt jedoch, dass viele davon unberechtigt sind.





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