Weber-Tochter wird eigenständig

Der letzte Schritt bei der Sanierung des Unternehmens läuft an: Saar-Otec steht vor der Übernahme durch eine Neugründung

 
Foto: Weber/SaarOTEC
 

Markdorf/St. Ingbert. Die Beteiligung der Weber Automotive an der Saar-Otec Saarländische Oberflächenbearbeitung + Technik wird verkauft. Das gab der Insolvenzverwalter Martin Mucha von der Kanzlei Grub Brugger bekannt: "Es zeigt sich, dass unsere Strategie, für die Saar-Otec eine Lösung außerhalb der Insolvenz der Weber-Aitomotive zu suchen, richtig war." Mucha hat für die Saar-Otec von Beginn an einer Lösung abseits seines Vorgehens bei Weber gearbeitet.

Das ist gelungen: Neue Eigentümerin ist demnach die Erma-Tec – die von der bisherigen Saar-Otec Geschäftsführerin Erika Schach und dem Prokuristen Martin Anstadt neu gegründet wurde. Im Rahmen eines Shared Deals wird Erma-Tec die kompletten Anteile übernehmen. Wie üblich steht der Kaufvertrag unter gewissen Vorbehalten, ebenso üblich ist das vereinbarte Stillschweigen über die Details.

Dafür gab es von Seiten der Beteiligten viel Lob für Schach und Anstadt: "Es ist ein echter Glücksfall, dass die Führungskräfte die Saar-Otec übernehmen. Sie kennen ihren Betrieb, seine Märkte und haben schon in den vergangenen Jahren ihre unternehmerischen Qualitäten bewiesen. Wir haben hier bestimmt eine für alle Beteiligten, insbesondere für die Gläubiger, gute Lösung gefunden." Zudem würden die neuen Inhaber "bei Arbeitnehmern, Kunden, Lieferanten und der Hausbank großes Vertrauen genießen".

Abseits der Vorschusslorbeeren müssen aber die neuen Eigentümer eine Frage beantworten: Was bringt die Zukunft? Schließlich hat die Saar-Otec ihre Stärken in der industriellen Oberflächenbearbeitung insbesondere für Getriebegehäuse, Zylinderköpfen oder auch Kurbelgehäusen. Alles nicht unbedingt Produkte, die künftig in großer Stückzahl noch gefragt sein werden.

Die Saar-Otec beschäftigt aktuell rund 250 Mitarbeiter und gehörte seit 2015 zur Weber Gruppe. Der Verbund aus Markdorf schlitterte 2019 spektakukär in die Krise. Vor wenigen Wochen gab die Gründerfamilie bekannt, dass sie die Anteile an dem Unternehmenskern zurückkauft.

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