Weber ist wieder Weber

Die Gründerfamilie des Zulieferunternehmens ist jetzt wieder der alleinige Eigentümer – und hat einen Plan: weg vom Verbrenner!

 
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Markdorf. Der angekündigte Rückkauf der Vermögenswerte der insolventen Weber Automotive durch die Gründerfamilie wurde zum Beginn des Juli vollzogen. Dies teilte das Unternehmen mit. Der Vertrag wurde bereits im Mai unterzeichnet, er stand unter dem Vorbehalt "der üblichen aufschiebenden Bedingungen für Käufer und Verkäufer". Diese seien nun gelöst, sodass der Vollzug nun erfolgen konnte.

Familie Weber ist damit wieder der alleinige Eigentümer des nun als Albert Weber firmierenden Unternehmens. Die bisherige Weber Automotive ist damit nurmehr eine "Hülle" und wird liquidiert. Die Produktionsstandorte in Markdorf, Bernau und Neuenbürg wurden in die neue Gesellschaft übernehmen, ebenso die Anteile an der Weber Magdeburg sowie den Gesellschaften in den USA und Ungarn. Das Unternehmen Saar-Otec wurde in die Eigenständigkeit verkauft.

Christian Weber formuliert für die Zukunft des neuen Unternehmens einen klaren Fokus: Man habe "gemeinsam mit dem Management und mit namhaften Industriepartnern einen klaren Fahrplan aufgestellt, um die neue 'Albert Weber' umfassend zu transformieren". Demnach sollen "auch in den kommenden Jahren" klassische Motoren- und Getriebekomponenten "eine zentrale Säule unseres Unternehmenserfolgs sein".

Zugleich wolle man "stark investieren und darauf hinarbeiten, um vollständig von der Verbrennungstechnik hin zum Entwickler und Hersteller von Präzisionskomponenten für die emissionsfreie Mobilität transformieren". Dabei solle der Anteil von Produkten für klassische Verbrenner bis 2040 "auf null Prozent" heruntergefahren werden. Stattdessen sollen Komponenten für alternative Antriebe und Brennstoffzellen entwickelt und produziert werden.

Bei der Gewerkschaft IG Metall rennt Weber damit offene Türen ein. In einer Mitteilung fordern die Metaller, die neue Gesellschaft mit den genannten Umstruktierungen "zukunftssicher zu machen". Wobei die Gewerkschaft darunter nicht nur technologische Veränderungen summiert, sondern auch das Aushandeln von Tarifverträgen.

Die Weber Automotive ist im Juli 2019 nach einigen Wirrungen und einem Streit zwischen den Alteigentümern um die Familie Weber und dem Investoren Ardian in die Insolvenz gerutscht.

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