Vom Rekordkurs zum Minus

Die Rampf-Gruppe spürt nicht nur die Auswirkungen von Corona und verliert zweistellig an Umsatz. Eine Konsequenz: Bei einer Tochter wird die Führung ausgetauscht

 
Foto: RAMPF Holding
 

Grafenberg. Eigentlich hatte man das Geschäftsjahr 2019/2020 bei der Rampf-Gruppe bereits nur vorsichtig prognostiziert: "Wir haben mit einem gleichbleibenden Umsatzniveau von rund 190 Millionen Euro geplant", erläutert Michael Rampf, geschäftsführender Gesellschafter der Gruppe. Schließlich habe man die Transformation der Autoindustrie samt einer allgemein langsamer wachsenden Weltwirtschaft eingepreist. Vor diesem Hintergrund entwickelte sich das Geschäft zunächst wie erwartet – bei der Tochter Rampf Polymer Solutions war man indes sogar "auf Rekordniveau", so Rampf.

Dann kam Corona: "Die Auswirkungen der Pandemie haben unsere Umsätze dann bis Ende Juni stark sinken lassen", erläutert Rampf. Am Ende landete man 13 Prozent unter dem Vorjahresniveau, was rund 168 Millionen Euro Umsatz entspricht. Zum Ergebnis macht die Gruppe traditionell keine Angaben. Auch die Zahl der Mitarbeiter sank um 4,5 Prozent auf weltweit 873 Stellen. Michael Rampf: "Dieser Rückgang ist coronabedingt und basiert zu großen Teilen auf natürlicher Fluktuation."

Auch an anderer Stelle gab es personelle Veränderungen – abseits von der Pandemie: Der Geschäftsbereich Rampf Machine Systems hat mit Marc Dizdarevic und Stefan Foroutan seit April ein neues Führungsteam. Der Bereich wurde nicht nur "von drastischen Auftragseinbußen und Stornierungen im bereits vor der Corona-Krise strauchelnden Maschinenbau hart getroffen", so Rampf. Doch der Führungswechsel geschah aus einem anderen Grund und der liegt in den neuartigen Werkstoffen, die wir Maschinenbetten und Gestellbauteile eingesetzt werden: "Die ökonomischen und ökologischen Vorteile alternativer Gestellwerkstoffe für die Industrie sowie den klassischen Werkzeugmaschinenbau liegen auf der Hand, doch diese müssen effektiver kommuniziert und in neue Projekte umgesetzt werden", formuliert der geschäftsführende Gesellschafter eine klare Botschafter an das neue Führungsduo.

Für das laufende Geschäftsjahr zeigt sich Rampf zwar angesichts von Innovationen und Investitionen sowie einer Belegschaft, die sich bislang "vorbildhaft an die Abstands- und Hygienvorschriften gehalten" habe, vorsichtig optimistisch. Eine Umsatzprognose für das neue Geschäftsjahr? Darauf verzichtet Michael Rampf dann doch lieber.

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