Testzentrum für Raketen geplant

Ein Start-up will auf einem Innovations-Campus die Antriebe für Fluggeräte verbessern. Das Areal scheint ideal

 
Foto: ESA/ATG medialab (Symbolbild)
 

Empfingen. Der Innovations-Campus in einem Waldstück zwischen Empfingen und Haigerloch bietet schon jetzt unterschiedlichen Unternehmen und Forschungseinrichtungen eine abgeschiedene Heimat: Hier wird an Kraftstoffen der Zukunft ebenso gearbeitet, wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DZLR) aktuell für 2,5 Millionen Euro das größte Forschungsobservatorium in Europa zur Beobachtung von Weltraumschrott baut – beäugt von einem Rudel Ziegen, das hier ebenfalls in einem Gehege lebt.

Was das Areal für alle die Anwendungen ideal macht, ist seine Vergangenheit: Hier lagerte die Bundeswehr bis vor einigen Jahren Munition. Entsprechend ausgelegt sind die noch vorhandenen Wege und Gebäude.

Nun zeichnet sich ein neuer Zugang ab: Die Black Engine Aerosystem (BEA) möchte ein Testzentrum für alternative Treibstoffe und Antriebe von Raketen aufbauen. Dafür wollen die Heilbronner einen der alten Bunker nutzen. Wobei BEA-Geschäftsführer Markur Ortelt betont, die Test würden sich auf wenige Minuten an wenigen Tagen pro Woche beschränken. Insgesamt sei der Lärm mit dem eines vorbeifahrenden Lastwagen zu vergleichen.

Die mögliche Lärmentwicklung war in den vergangenen Tagen von Seiten der Empfinger Bürger befürchtet worden. Der Ort liegt nur rund anderthalb Kilometer vom Innovations-Campus entfernt. Bürgermeister Ferdinand Truffner betonte gegenüber dem "Schwarzwälder Bote" denn auch: "Es ist kein Cape Canaveral geplant. Es werden keine Raketen in eine Umlaufbahn geschossen." Der Gemeinderat wird in der kommenden Woche über das Vorhaben beraten, auch das Regierungspräsidium hat ein Wörtchen mitzusprechen.

Die BEA wurde 2018 als Spin-off des DZLR gegründet und soll nun die Forschungsarbeit der vergangenen gut 20 Jahre für die Rakentenatriebe der nächsten Generation wirtschaftlich nutzbar machen.

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