Testo-Tochter investiert gegen den Trend

20 Millionen Euro für 200 neue Arbeitsplätze: TIS baut in Kirchzarten

 
Foto: oh
 

Kirchzarten. Der Messtechniker Testo Industrial Services (TIS) investiert erneut am Stammsitz Kirchzarten. Für rund 20 Millionen Euro baut das Unternehmen einen neue Kalibrierfabrik nach Plänen des Gutacher Architekten Klaus Wehrle. Dadurch verdoppelt die TIS auf einen Schlag ihre Fläche in der Gemeinde im Dreisamtal.

TIS hat im Kirchzartener Gewerbegebiet Fischerrain bereits fünfmal gebaut und es so auf eine Bruttogeschossfläche von knapp 8000 Quadratmetern gebracht. 400 der gut 1000 TIS-Mitarbeiter sitzen am Stammsitz im Breisgau. Doch nicht alle haben ihren Schreibtisch in der Zentrale: Schon heute ist es dort zu eng. Allein 50 Mitarbeiter sitzen im ehemaligen Rathaus von Kirchzarten. Weitere 30 an einer anderen Adresse im Gewerbegebiet.

Der Neubau schafft nun Raum für etwa 200 zusätzliche Arbeitsplätze. Die Produktion wird dazu von der bisherigen Adresse an der Gewerbestraße auf die grüne Wiese am anderen Ende des Gewerbegebiets umziehen. Unterm Strich werde man tatsächlich 200 neue Jobs schaffen, sagt TIS-Geschäftsführer Raimund Föhrenbacher. „Die TIS ist bereits heute der mit Abstand größte Arbeitgeber von Kirchzarten“, sagt Bürgermeister Andreas Hall.

Das neue Gebäude soll Maßstäbe in der industriellen Kalibriertechnik setzen. Doch ganz wichtig war dem Bauherren wie auch Planer Klaus Wehrle ein rundum nachhaltiges Gebäudekonzept. Bereits in der Planung wurde eine umweltschonende Ausrichtung des Neubaus erdacht. So werden Lager- und Produktionsflächen im Neubau voneinander getrennt, was Vorteile bei der Klimatisierung mit sich bringt. Die Dachfläche wird begrünt, das Gebäude mit Pellets beheizt. Die Photovoltaikanlage nutzt die Kraft der Sonne. Insgesamt erreicht das Gebäude den Wärmebaustandard KfW 55. TIS lebt diesen Ansatz im Betrieb des Gebäudes und auf dem gesamten Firmencampus weiter. So wird zum Beispiel der interne Werksverkehr zwischen dem Bestandsgebäude und der neuen Fabrik nur per Fahrrad und Elektrofahrzeugen abgewickelt. Ausschlaggebend für die Wahl des Standortes sei auch das stimmige Nahverkehrskonzept der Gemeinde gewesen, so Föhrenbacher.

Jetzt haben die Bauarbeiten direkt an der B31 begonnen. Nach einer Bauzeit von rund 14 Monaten soll der Neubau dann zum Jahreswechsel 2020/21 fertig sein. Im Konzern hat man gute Erfahrungen damit gemacht, prominente Bauplätze auszuwählen. Als der Mutterkonzern vor einigen Jahren seinen Neubau in Titisee bezog, sei man plötzlich auf dem Radar erschienen, erinnert sich Testo-Konzernchef Burkart Knospe. „Dabei war es kein kometenhafter Aufstieg, sondern ein langer Weg.“ Und am Ziel wähnt sich das Unternehmen noch lange nicht. Es geht immer weiter.

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