Sto arbeitet untypisch

Der Baustoffhersteller wächst im vergangenen Jahr in wichtigen Kennzahlen und fährt aufgrund der Auftragslage im März sogar Sonderschichten. Finanzvorstand Rolf Wöhrle formuliert dennoch ein Aber

 
Foto: sto
 

Stühlingen. Das fragende Stirnrunzeln von Sto-Finanzvorstand Rolf Wöhrle bezüglich der Entwicklung in den vergangenen Wochen kann man zwischen den Zeilen der Mitteilung symbolisch erahnen: So habe man "im Monat März hohe Auftragseingänge verzeichnet und dadurch, untypisch für diese Jahreszeit, auch an Samstagen in einzelnen Werken Sonderschichten in der Produktion eingeführt". Generell hätten die Umsätze in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres "über Vorjahr und im Rahmen der Erwartungen gelegen".

Vor diesem Hintergrund erwartet der Finanzchef für das laufende Jahr ein Umsatzwachstum von 6,6 Prozent auf 1,490 Milliarden Euro. Für das operative Konzerergebnis erwartet Wöhrle eine Bandbreite zwischen 93 und 103 Millionen Euro.

Allerdings versieht der Finanzvorstand diese Prognose mit einem dicken Aber: Eine Einschätzung über die Auswirkungen der Pandemie seien aufgrund der "extrem dynamischen Entwicklung" nur schwer möglich – "grunsätzlich beurteilt der Vorstand die geschäftlichen Perspektiven positiv".

Dieses Aber trifft indes auch die Aktionäre: Zwar schlägt der Sto-Vorstand der Hauptversammlung die Beibehaltung der Ausschüttungen mit einer Basisdividende zwischen 25 und 31 Cent sowie einem Sonderbonus von 3,78 Euro je Aktie vor – doch sollten sich die Auswirkungen durch die Pandemie noch verschärfen, könnte man auch andere Beträge vorschlagen.

Das vergangene Geschäftsjahr gibt jedenfalls die Ausschüttung ganz grundsätzlich her: Der Umsatz lag Ende 2019 um 4,9 Prozent höher als zu Jahresbeginn und erreichte 1,398 Milliarden Euro. Wobei die Zukäufe der Liaver in Ilmenau, der Skyrise Prefab Building in Kanada und Unitex in Australien 15,1 Millionen Euro zum Umsatzplus von 65,8 Millionen beitrugen. Auch das Vorsteuerergebnis Ebt stieg um 3,6 Prozent auf 83,1 Millionen Euro und die Zahl der Mitarbeiter um 200 auf 5533 Menschen.

Die Sto ist nach eigenen Angaben einer der international führenden Hersteller von Produkten und Systemen für Gebäudebeschichtungen wie Farben, Putze und Wärmedämm-Verbundsysteme.

Teilen auf

Das könnte Sie auch interessieren