Sick erreicht die Ziele

Der Sensorhersteller hat das vergangene Jahr mit einem guten Plus abgeschlossen – obwohl ausgerechnet ein Markt Schwäche zeigt. Zur aktuellen Lage hat Vorstandschef Robert Bauer eine klare Meinung

 
Foto: SICK AG
 

Waldkirch. Der Umsatz von Sick hat sich im vergangenen Geschäftsjahr um rund sieben Prozent auf 1,75 Milliarden Euro erhöht – damit setzt sich der Branchenprimus gegenüber dem Schnitt von -1 Prozent sehr deutlich ab. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg sogar um satte 13,1 Prozent auf 132,9 Millionen Euro. Als Gründe nannte die AG neben dem allgemeinen Plus auch nicht näher ausgeführte "Maßnahmen zur Effizienzsteigerung". Insgesamt hat der Konzern damit nach eigenen Angaben die selbst gesteckten Ziele erreicht.

Wobei sich beim Umsatzplus der Blick auf die regionalen Märkte lohnt: Den stärksten Zuwachs mit 11,3 Prozent erreichte Sick in der Region Asien-Pazifik, gefolgt von Europa, Afrika und Naher Osten mit einem Zuwachs in Höhe von 7,9 Prozent. Auf den amerikanischen Kontinenten wuchs der Umsatz um 7,6 Prozent. Und der Heimatmarkt? In Deutschland sank der Umsatz leicht um 0,6 Prozent. Als Grund nennt das Unternehmen eine allgemeine Investitionszurückhaltung vor allem in der Automobilbranche.

Davon lässt sich der Vorstandsvorsitzende Robert Bauer nicht vom Kurs abbringen: Die Quote für Forschung und Entwicklung bleibt mit 11,5 Prozent des Umsatzes unverändert hoch. Bauer verweist dabei auf einen "tiefgreifenden Strukturwandel" sowie den Druck durch die Digitalisierung, der immer mehr Industrien erfasse. Bauer: "Wir halten an den hohen Investitionen fest, um neue Technologien zusammen mit unserem traditionellen Automationsgeschäft weiter voranzubringen." Nur so könne man gemeinsam mit den Kunden die Chancen nutzen und "agiler auf die sich schnell ändernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen reagieren".

Was Bauer konkret damit meint, unterstreicht er mit der hauseigenen Startup-Initiative: So hätten "ein Großteil" der erst 2018 gegründeten Ableger bereits Marktreife erlangt und unter anderem mit fahrerlosen Transportsystemen und Kamera-gestützten Systemen mit Künstlicher Intelligenz zum Umsatz beigetragen. Nähere Angaben machte der Vorstandschef indes dazu nicht.

Wobei das alles ein Blick in den Rückspiegel ist. Was bringt die Zukunft? Hier räumt der Vorstandsvorsitzende Bauer die Herausforderungen ebenso wie die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen ein. Allerdings habe man in den ersten Monaten des laufenden Jahres "einen erfreulichen Umsatz- und Auftragseingang" verzeichnet. Zudem sei die Nachfrage nach Automatisierungslösungen beispielsweise in der Logistik weiterhin hoch.

Unterm Strich zeigt sich Bauer deshalb vorsichtig optimistisch: "Mit seiner soliden Finanzlage ist der Konzern aussichtsreich positioniert, um diese herausfordernde Phase zu bewältigen."

Sick wurde 1946 gegründet und gilt heute als Technologie- und Marktführer mit Sensorlösungen quer durch alle Branchen. Die AG beschäftigt in mehr als 50 Tochtergesellschaften rund 10.000 Mitarbeiter.

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