SHW CT wird zerschlagen

Die insolvente Gießerei hat einen Investor gefunden – doch der übernimmt nur einen Teil der Unternehmensgruppe

 
Foto: oh
 

Aalen/Königsbronn. Die strauchelnde Gießerei SHW CT schöpft Hoffnung. Die Sanierer haben nun einen Käufer für einen Teil der Gruppe gefunden, der in drei eigenständigen Unternehmen organisiert ist. Doch nur für einen gibt es jetzt eine Lösung. Dadurch werden etwa 160 Arbeitsplätze gerettet. Für etwa die gleiche Anzahl Mitarbeiter ist die Zukunft aber weiter ungewiss.

Marcus Katholing von der Kanzlei Pluta führt seit einigen Monaten die Geschäft bei SHW CT. Nun ist ihm ein Teilerfolg gelungen: Die Rheinische Mittelstandsbeteiligung (RMB) aus Meerbusch übernimmt das Werk in Königsbronn im Landkreis Heidenheim. Alle 163 Arbeitsplätze werden erhalten.

Damit ist aber auch klar: SHW CT wird zerschlagen. Denn das Werk in Aalen-Wasseralfingen, das ebenfalls in Schwierigkeiten steckt, wird nicht verkauft. Ebenso wenig die Schwesterfirma Machining Technologies aus Königsbronn. Bei diesen beiden Firmen geht es um weitere 180 Arbeitsplätze, so jedenfalls die Zahlen, die auf der SHW-Website zu finden sind. Zum Kaufpreis gibt es keine Angaben.

Seit Juli 2017 befinden sich alle drei operativ tätigen Gesellschaften der SHW Casting Technologies sowie die Holding in Eigenverwaltung. Unterstützt wird die Gruppe von der Restrukturierungsgesellschaft Pluta aus Ulm.  Marcus Katholing von Pluta führt seither den Geschäftsbetrieb fort und hat auch den Verkaufsprozess angestoßen, der nun für die SHW CT in Königsbronn abgeschlossen wurde.

Die SHW CT in Königsbronn gießt und bearbeitet Teile im Gewichtsbereich von 100 Kilogramm bis 120 Tonnen und zählt zu den Weltmarktführern für den Guss von großen Papierkalanderwalzen. Erst kürzlich hat das Unternehmen eine Papierwalze mit einem Gewicht von 66 Tonnen an einen Kunden ausgeliefert. Katholing betont denn auch, dass der Geschäftsbetrieb trotz der Finanznot uneingeschränkt fortlaufe.

Für das Werk Wasseralfingen und die Machining Technologies aus Königsbronn, die beide technologisch eng zusammenarbeiten, liefen noch Gespräche mit mehreren Interessenten. Wann und ob es hier zu einem Verkauf und einer Rettung der Arbeitsplätze kommt, ist noch offen.

Teilen auf

Das könnte Sie auch interessieren