Schweizer schlucken Grieshaber

Der Präzisionstechniker Grieshaber hat einen neuen Eigentümer. Und der kündigt gleicht ein unbequeme Maßnahme an.

 
Foto: oh
 

Eisenbach/Löffingen. Grieshaber produziert mit seinen etwa 70 Mitarbeitern Präzisionsdrehteile. Das Unternehmen aus Eisenbach im Hochschwarzwald hat eine 130-jährige Geschichte. Daneben gibt es auch noch eine Produktion in Mexiko. Der Jahresumsatz lag zuletzt bei etwa zehn Millionen Euro.

Der neue Eigentümer ist nur unwesentlich Größer: Christ & Heiri heißt die Unternehmensgruppe mit Sitz in Selzach im Kanton Solothurn. Jahresumsatz zuletzt: umgerechnet etwa 13 Millionen Euro.

2018 soll die Produktion im Schwarzwald nach Löffingen umziehen. Das Stammwerk in Eisenbach werde aufgegeben. Zu umständlich ist den Schweizern die Lösung, in dem bisherigen Gebäude, bei dem die Produktion auf drei Etagen verteilt ist. „Das war schon immer ineffizient“, bestätigt Franz Ritter von der IG Metall. „Die Gründe für die Verlagerung sind nachvollziehbar“, sagt er. Daneben begrüßt er, dass mit dem neuen Gesellschafter auch die Bereitschaft kommt, wieder in das Unternehmen zu investieren.

„Der Investor will mehr Umsatz machen und auch das Ergebnis verbessern“, so Ritter. Dazu müssten die Maschinen länger laufen – also etwa auch am Wochenende. Darüber spricht der Betriebsrat gerade mit der Geschäftsführung. Ziel sei eine Vereinbarung, die die Interessen von Unternehmen, Investoren und Mitarbeitern unter einen Hut bringt.

„Mit dem Zusammenschluss entsteht ein namhafter, global tätiger Verzahnungsspezialist, welcher die gesamte Werkschöpfungskette abdeckt“, sagt Thomas Seeler, neuer Geschäftsführer bei Grieshaber und kaufmännischer Leiter bei Christ & Heiri. Den Schweizern hatte zu dieser Aussage bislang noch eine Dreherei gefehlt.

Der bisherige geschäftsführende Gesellschafter Michael Grieshaber zieht sich aus dem Tagesgeschäft zurück. Auf der Firmenwebsite wird er bereits nur noch als Berater geführt. Grieshaber stellt in seiner hoch automatisierten Fertigung vor allem Ritzel und Schnecken her, die von Autozulieferer gekauft werden. 

Teilen auf

Das könnte Sie auch interessieren