Satellit hilft doppelt

Airbus sichert sich einen wichtigen Auftrag – für das größte Flach-Radar im All. Die Probleme am Boden löst es nur teilweise

 
Foto: Airbus (Visualisierung)
 

Immenstaad. Der Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus hat für den Standort Immenstaad am Bodensee einen wichtigen Auftrag erhalten: Im Jahr 2027 soll ein Flach-Radar aus der Copernicus-Reihe mit dem Kürzel "Rose-L" ins All geschossen werden. Den Ingenieuren am Boden bleiben ergo knapp sieben Jahre Zeit, das 190 Millionen Euro teure Technikwunder fertig zu stellen – immerhin ist die Antenne mit elf Metern Länge und vier Metern Breite die bislang größte ihrer Art.

Der Satellit wird damit gleichermaßen zwei Probleme lösen: Erstens werden Ozeane und Eisbildung mit bislang nicht gekannter Genauigkeit erfasst werden können. Zweitens ist es für Airbus ein wichtiges Signal.

Bei dem Standort am Ufer des Bodensees, der neben dem Satellitenbau auch die Wehrtechnik addressiert, zeichnet sich nämlich seit gut einem Jahr eine Auftragslücke ab, wie Airbus-Standortleiter Dietmar Pilz damals bekannte. In den vergangenen Monaten hat sich offenkundig nicht viel an der Auftragslage geändert. Jüngst hat Airbus mit dem Betriebsrat den Abbau von gut zehn Prozent der 2000 Mitarbeiter in Immenstaad geeinigt. Gut die Hälfte davon arbeitet im Satellitenbau. Zur Verdeutlichung: Das "Rose-L"-Projekt sichert die Beschäftigung von 40 Ingenieuren – weshalb noch einige Weltraumfahrzeuge mehr projektiert werden müssen.

Die Voraussetzungen dafür sind jedenfalls vorhanden: Airbus hat erst vor zwei Jahren für 43 Millionen Euro das Technologiezentrum ITC in Immenstaad eröffnet, das unter anderem einen der weltweit modernsten Reinräume zur Satellitenproduktion beinhaltet. Das ist sicherlich ein gewichtiges Argument für die Kunden.

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