PWO-Vorstand verzichtet auf Geld

Führungstrio setzt ein Zeichen in wirtschaftlich unsicherer Zeit

 
Foto: oh
 

Oberkirch. Beim Autozulieferer PWO steigt die Sorge anlässlich der Corona-Krise. Das Unternehmen hat bereits seine Progose für das Jahr 2020 kassiert, wonach der Umsatz um gut zwei Prozent auf etwa 450 Millionen Euro sinken würde und das Unternehmen noch schwarze Zahlen schreiben würde. Wie es in diesem Jahr tatsächlich ausgeht, sei unklar.

Der Vorstand „sieht davon ab, eine neue Progose für das Geschäftsjahr 2020 abzugeben“, heißt es in einer Mitteilung des börsennotierten Unternehmens. Wann es eine konkrete Prognose geben könne, sei ebenfalls unklar.

Klar sind jedoch erste Maßnahmen: PWO will dieses Jahr keine Dividende zahlen. Das schlägt jedenfalls der Vorstand vor. Beschließen müssen dass die Aktionäre. Die für den 27. Mai vorgesehene Hauptversammlung ist jedoch verschoben. Das Land Baden-Württemberg untersagt zurzeit Versammlungen mit mehr als 100 Personen. Dieses Verbot geht noch bis Mitte Juni – Stand jetzt.

Sollte das Verbot verlängert werden, könnte es für börsennotierte Unternehmen noch zum Problem werden. Sie haben nach Ende des Geschäftsjahres acht Monate Zeit, um eine Hauptversammlung abzuhalten. Das wäre im Fall von PWO also bis Ende August.

Hauptversammlungen müssen an einem bestimmten, physisch definierten Ort stattfinden. Reine Online-Versammlungen gibt es bisher nicht. „Der Einsatz moderner Medien soll eine unterstützende Funktion einnehmen, also die Online-Teilnahme ermöglichen. An der Präsenzhauptversammlung führt weiterhin kein Weg vorbei“, erklärt Barbara Mayer von der Kanzlei Friedrich Graf von Westphalen. Allerdings sei ein Gesetzesentwurf in der Diskussion, der für die Hauptversammlungen 2020 wegen der Corona-Pandemie eine reine Online-Versammlung ermöglicht.

Wenn wegen Corona auch die acht Monate nicht ausreichen, sollte das aber kein Problem sein, erklärt Mayer. Die Corona- Pandemie sei ein wichtiger Grund, die die Verschiebung der Hauptversammlung über die acht Monate hinaus rechtfertige.

Der Vorstand von PWO hat auch mit einem Gehaltsverzicht auf die Corona-Krise reagiert und erklärt, auf zehn Prozent seiner Festbezüge für das Jahr 2020 zu verzichten. 2018 betrug das Grundgehalt der drei Vorstände zusammen 704.000 Euro. Zahlen für 2019 sind noch nicht veröffentlicht. Die Gesamtbezüge des Vorstands lagen 2018 bei 1,45 Millionen Euro. Variable Vergütungen sind in der Regel erfolgsabhängig.

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