Prinzip Hoffnung

Der Bauzulieferer Roto Frank kämpft mit einem Umsatzrückgang, Überkapazitäten, unbefriedigenden Erträgen und komplizierten politischen Rahmenbedingungen. Vorstandschef Eckhard Keil schaut dennoch positiv in die Zukunft.

 
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Leinfelden-Echterdingen. Am Jahresende wird der Umsatz der Gruppe wohl bei rund 620 Millionen Euro landen, gut zwei Millionen Euro weniger als 2015. Darüber informierte aktuell der Vorstandschef Keil. Die Ertragssituation ist nach Angaben von Finanzvorstand Michael Stangier "klar unbefriedigend". Als Gründe nannte er unter anderem Rohstoffverteuerungen von bis zu 40 Prozent sowie Währungsbelastungen. Stangier kündigte deshalb an: Die Situation "zwinge zu zeitnahen Preisanpassungen".

Keil nutzte die Mitteilung zu einem Rundumschlag: Mit Sorge blicke er auf die weltpolitischen Ereignissen von Brexit bis Trump und deren Auswirkungen auf die Wirtschaft. Generell gehe von der Politik nicht das aus, was die Wirtschaft am meisten brauche: Berechenbarkeit und Verlässlichkeit. "Es fehlt die Basis für fundierte Prognosen und dafür, dass ein Unternehmen in Ruhe arbeiten kann", so Keil.

Auch die eigene Branche, die Türen- und Fensterhersteller, schonte der Roto-Chef nicht: Es gebe Überkapazitäten von rund fünf Millionen Fenstereinheiten pro Jahr, die Zahlen des Verbandes seien "zu optimistisch".

Für das kommende Jahr zeigte sich der Vorstand indes verhalten optimistisch. Er erwarte eine Stabilisierung und "erstmals seit Jahren keine weiteren Marktbelastungen". Roto selbst werde um bis zu fünf Prozent wachsen, wobei Keil auch wieder Zukäufe tätigen will – "erneut ohne Fremdmittel, um einmal mehr die wirtschaftliche Stabilität von Roto zu untermauern". Ein besonderer Augenmerk liegt laut Keil auf der Verbesserung der Ertragssituation.

Das Unternehmen Roto Frank wurde 1935 gegründet und produziert im wesentlichen Beschläge für Fenster und Fenstertüren sowie Dachfenster, Solaranlagen und Treppen. Die AG gehört zu 100 Prozent der Familie Frank.

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