Neue Fracht-Airline will nach Lahr

Der Londoner Finanzinvestor Integral hat den Flughafen Lahr gekauft. Der neue Eigentümer hat mit dem Areal Einiges vor. Unter anderem will er eine neue Fluggesellschaft gründen und in Lahr ansiedeln.

 
Foto: Archiv
 

Lahr. Die Airline soll sich auf Frachtflüge zwischen der Europäischen Union und Westafrika spezialisieren. Dort erwartet Integral in den kommenden Jahren im Schnitt zwischen sechs und acht Prozent Wirtschaftswachstum. Bis zu vier Flugzeuge des Typs Boeing 747 will die neue Gesellschaft dafür einsetzen. Sie sollen nicht nur in Lahr, sondern europaweit abheben. Integral will die neue Airline innerhalb der nächsten zwei Jahre aus der Taufe heben.

Der Londoner Investor übernimmt den Flughafen vom bisherigen Betreiber Babcock & Brown, der in Zahlungsschwierigkeiten geraten war. Über den Kaufpreis schweigt sich der neue Eigentümer aus. Ob und wie die Briten weiter in den Lahrer Flughafen investieren, ist derzeit ebenso unklar. Das hänge vom Bedarf und der Marktentwicklung ab, erklärte Tony Freudmann, der die Integral-Tochter Flughafen Lahr Beteiligungen GmbH künftig als Geschäftsführer leiten wird.

Die neue Beteiligungs-GmbH ist die Muttergesellschaft der Black Forest Airport Lahr (BFAL), die bisher für den Betrieb des Flughafens zuständig war. BFAL-Geschäftsführer Axel Grossmann und dessen 24-köpfiges Team werden übernommen. Freudmann wird vor allem strategische Aufgaben übernehmen.

Neben dem Betrieb der neuen Luftfracht-Airline soll der Flughafen auch von der derzeitigen Krise der Fluggesellschaften profitieren. In den vergangenen Monaten musste etwa die ungarische Fluglinie Malev ihren Betrieb einstellen. Weitere, vor allem kleinere Gesellschaften, leiden extrem unter steigenden Kerosinpreisen und stagnierenden Passagierzahlen.

Hier wittert Integral ein gutes Geschäft: Weil Fluglinien ihre Maschinen in der Regel leasen, fallen diese bei einer Insolvenz der Airline wieder zurück an die Leasinggesellschaft. Diese muss die Maschinen irgendwo abstellen und dann versuchen, die Flugzeuge weiterzuverkaufen. Das soll in Lahr passieren, schließlich sei der Bedarf für gebrauchte Flugzeuge enorm.

"Die Investoren glauben, dass ihre Pläne perfekt zu dem außerordentlich schwierigen Markt der Fluggesellschaften passen", erklärt Freudmann. Auch können die Vorhaben im Gegensatz zur neuen Fracht-Airline schon kurzfristig Geld in die Kassen spülen. Freudmann: "Der Plan ist für 2012 gemacht."

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