Mineralbrunnen AG wieder in der Gewinnzone

Durch Firmen- und Anlagenverkäufe erreicht die Mineralbrunnen AG erstmals seit Jahren wieder die Gewinnzone und zahlt sogar eine Dividende. 2012 soll auch der operative Durchbruch gelingen.

 
Foto: pr
 

Stuttgart/Bad Teinach/Bad Überkingen. 2011 war für die Mineralbrunnen AG das Jahr des Umbruchs: Erstmals seit Jahren hat der Minag-Konzern wieder schwarze Zahlen geschrieben. Nach Zinsen und Steuern steht ein Überschuss von 16,6 Millionen Euro zu Buche – nachdem im Jahr zuvor ein Verlust von 24,6 Millionen Euro aufgelaufen war. Auch der Umsatz erholt sich und steigt um 3,3 Prozent auf 156,4 Millionen Euro. Das teilte der Konzern auf einer Pressekonferenz in Stuttgart mit.

Ganz so gut wie die Zahlen aussehen, ist das Unternehmen allerdings nicht aufgestellt. Der Gewinn resultiert vorrangig aus Sondereffekten und dem Verkauf von Wertpapieranlagen. Rund 29 Millionen Euro nahm die Minag durch Verkäufe von Immobilien und Tochterfirmen ein. Allein auf 20 Millionen Euro beziffert Vorstand Michael Bartholl den Erlös des Verkaufs der Tochtergesellschaft Staatl. Fachingen.

Operativ, so Barthol, habe man im Jahr 2011 "an der 0 gekratzt". Heißt: Das Unternehmen schreibt mit seinem Stammgeschäft mit Marken wie Teinacher, Krumbach, Bluna oder Afri-Cola, zwar keine Verluste mehr. Profitabel ist der Mineralbrunnen deshalb nicht. Noch nicht, sagt Bartholl. "Die Restrukturierung des Konzerns ist weitestgehend abgeschlossen", sagt Bartholl. Mehr als 150 Arbeitsplätze hat der Konzern allein im vergangenen Jahr abgebaut, derzeit arbeiten noch rund 600 Menschen für das Unternehmen, das nun dezentraler organisiert ist, wie Bartholl betont und deshalb "schneller und flexibler auf den Markt reagieren kann".

Zudem hat Bartholl die Bankverbindlichkeiten massiv abgebaut und die Eigenkapitalquote auf 58 Prozent verdoppelt. Dafür hat der Konzern sein Tafelsilber, konkret: rund 44 Millionen Euro an Finanzanlagen, verkauft. Das daraus resultierende Ergebnis von rund 16,6 Millionen Euro freut auch die Anteilseigner: Die Minag schüttet erstmals seit Jahren eine Dividende von 1,12 Euro je Stammaktie sowie 1,20 Euro je Vorzugsaktie aus. Druck habe es von Seiten der Aktionäre keinen gegeben, sagt Bartholl. "Aber natürlich gab es gewisse Begehlichkeiten", sagt der Mann, der seit Ende März Alleinvorstand des Brunnens ist. Hauptaktionär der Minag ist die Karlsberg Gruppe mit rund 51 Prozent. 

Im laufenden Jahr rechnet Bartholl erneut mit einem Plus – das in diesem Fall sogar aus dem operativen Geschäft resultieren soll. Wie hoch das ausfallen wird oder könnte, darüber will Bartholl nicht spekulieren. Zu unsicher ist das Geschäft. Zwar ist der Mineralwasser-Markt 2011 überraschend gewachsen und das Wachstum der dominierenden Discounter hat sich vorerst verlangsamt. Wohin die Reise wirklich geht für die Minag, wird sich im erst im Lauf des Jahres klären.

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