Micronas landet wieder unter Null

Der Halbleiterhersteller Micronas hat weiter Pech. Die millionenschwere Wertberichtigung einer Beteiligung vermasselt die Bilanz des dritten Quartals.

 
 

Freiburg. Eigentlich hätte die Beteiligung an dem Mikrosystemtechniker Trident eine Investition in die Zukunft sein sollen. Jetzt vernichtet sie die Erfolge der jüngeren Vergangenheit. Um umgerechnet sechs Millionen Euro muss Micronas den Wert von Trident nach unten korrigieren. Die Bilanz der ersten neun Monate rutscht dadurch in die roten Zahlen.

Zwar meldet das Freiburger Unternehmen nach den ersten neun Monaten 2011 noch ein Plus von 10,9 Millionen Euro – allerdings vor Steuern und Abschreibungen. Rechnet man diese ein, so steht Micronas knapp eine Million unter Null. Allein das dritte Quartal endet mit einem Minus von fast zwei Millionen Euro.

Dennoch ist man in der Schweizer Holding guter Dinge, dass das Jahr noch positiv endet. Der Umsatz werde bei 125 Millionen Euro liegen, die Ebit-Marge um die zwölf Prozent. Zumindest diesen Wert hätte Micronas auch von Januar bis Ende September annähernd erreicht. Genützt hat es wegen der Trident-Wertberichtigung aber nichts.

Über dem Halbleiterhersteller Micronas steht eine Schweizer Holding. Verwaltung, Produktion und damit der Großteil der etwa 880 Mitarbeiter sitzen jedoch im Norden von Freiburg. Nach vielen Jahren mit großen Verlusten hat der Geschäftsführer Matthias Bopp das Unternehmen umgekrempelt. Er hat die defizitäre Verbrauchersparte aufgegeben und will künftig ganz auf Industrieprodukte setzen, vor allem für Autohersteller. Aktuell macht Micronas weniger als fünf Prozent seines Umsatzes mit Consumer-Produkten.

Teilen auf

NO!